Darmstadt 98 hat sich mit einem souveränen 2:0 gegen den 1. FC Kaiserslautern zurück an die Tabellenspitze geschossen. Darmstadts Trainer Torsten Lieberknecht hat nach zuletzt eher durchwachsenen Leistungen die richtige Reaktion seiner Mannschaft gesehen. FCK-Coach Dirk Schuster war weitgehend zufrieden, sah den Tabellenführer jedoch seinem Team gegenüber immer eine Kleinigkeit voraus. Torsten Lieberknecht, Trainer SV Darmstadt 98: … zum Sieg: „Wir haben wirklich ein gutes Zeichen gesetzt. Wir haben die Spiele gegen Bielefeld und Heidenheim gut aufgearbeitet. Heute hatten wir zwar auch das Quäntchen Glück, das man manchmal braucht, aber insgesamt war es ein verdienter Sieg.“ … zur Tabellenführung: „Wir waren zwar eigentlich nie weg, aber jetzt sind wir wieder da. Das ist ein super mentales Zeichen heute.“ … zur Entwicklung: „Fakt ist, wir haben zum ersten Mal seit einem Jahrzehnt zu so einem frühen Zeitpunkt der Saison die 50-Punkte-Marke geknackt. Das ist außergewöhnlich und zeigt, dass wir so weitermachen sollten, wie bisher: Spiele, auch dieses hier, mit Bodenständigkeit zu analysieren und sich keine Krise einreden zu lassen, auch wenn wir mal zwei Spiele verlieren.“ Filip Stojilkovic, Doppeltorschütze SV Darmstadt 98: … zu den Emotionen nach dem Sieg: „Geiler Abend, super Teamleistung. Mein Dank geht an die ganze Mannschaft.“ … zur Entstehung des ersten Tores: „Man muss auch mal dreckig spielen, das gehört dazu.“ … zum Verständnis mit Sturmpartner Phillip Tietz: „Das ist sehr wichtig, ich verstehe mich mit Phillip Tietz sehr gut, auch neben dem Platz. Wir helfen der Mannschaft, wo wir können. Manchmal ist das schwieriger, es gibt solche Spiele, aber dann kämpfen wir dafür.“ … über Nervosität nach den Niederlagen zuletzt: „Wir machen uns keine Gedanken und schauen von Spiel zu Spiel.“ Phillip Tietz, SV Darmstadt 98: … zur Reaktion der Mannschaft: „Es war wichtig, dass wir nach zwei Niederlagen mal wieder Gesicht zeigen, dass wir aufstehen und uns nicht damit zufriedengeben.“ … zum Spielverlauf: „Wir haben das heute super gemacht. In der zweiten Halbzeit haben wir nicht mehr so die Wucht nach vorne gefunden, aber nichtsdestotrotz haben wir gut verteidigt und daran geglaubt, dass wir unsere Fans, die absolut geile Stimmung gemacht haben, mit drei Punkten bescheren.“ … zum Gedanken, dass der Aufstieg jetzt nur noch Formsache ist: „Es wäre auf jeden Fall ein Fehler, so zu denken. Es sind immer noch 27 Punkte zu vergeben. Wir tun weiter gut daran, von Spiel zu Spiel zu schauen.“ Rüdiger Fritsch, Präsident SV Darmstadt 98: … zur Kommunikation der Darmstädter Ambitionen (vor dem Spiel): „Selbstbewusst und große Klappe ist ja zweierlei. Dass wir die Position da oben nicht abgeben wollen, ist ja klar. Aber wir sind nicht einer der Krösusse der Liga, die jede Woche raushauen müssen, dass wir ein Aufstiegskandidat sind. So gehen wir das auch an und ich glaube, das ist ein vernünftiger Darmstädter Weg.“ … zur Erstliga-Tauglichkeit von Darmstadt (vor dem Spiel): „Infrastrukturell sind wir gerüstet. Es hat ein bisschen gedauert, aber jetzt sind wir zu 98 Prozent fertig. Wir sind massiv stolz auf das, was wir hier die letzten Jahre aufgebaut haben.“ Dirk Schuster, Trainer 1. FC Kaiserslautern: … zum Spiel: „Darmstadt hatte uns überall ein bisschen voraus. Sie waren ein kleines bisschen griffiger, aggressiver. Wenn wir da noch besser gegengehalten hätten, wäre vielleicht auch mehr möglich gewesen.“ … zu den Gegentoren: „Wir haben uns bei den Gegentoren total dämlich angestellt. Wir wussten von Anfang an, dass Darmstadt eine gute Umschaltmannschaft ist und trotzdem hat es zweimal gescheppert. Sie hatten nicht viel mehr Chancen, aber sie haben zwei reingemacht.“ … zur Verletzung von Kenny Prince Redondo: „Kenny Prince Redondo hatte vor drei Wochen schon einmal eine Problematik im Oberschenkel, genau da hat es jetzt wieder reingehauen.“ … zur Entwicklung von Darmstadt unter ihm als Cheftrainer (vor dem Spiel): „Wir haben damals als ganz kleiner Verein in der 3. Liga angefangen und sind bis zur Bundesliga durchgestartet. Da hat von der Putzfrau bis zum Präsidenten jeder seinen Anteil, das kann man nicht an einzelnen Personen festmachen. Wir haben unsere Arbeit macht. Das war unser Job, bestmöglichen Fußball zu liefern.“ … zu den Zielen für das Spiel (vor dem Spiel): „Hier werden heute VIP-Logen eröffnet, da wollen wir schon ein bisschen der Party-Crasher sein.“ Jean Zimmer, Kapitän 1. FC Kaiserslautern: … zur Niederlage: „Die Effizienz war heute der große Unterschied. Wenn wir das 1:0 bei einer verunsicherten Darmstädter Mannschaft machen, dann wird das hier interessant. Das haben wir heute aber leider nicht geschafft.“ … zur Situation des FCK: „Es ist mir ganz egal, was die oben in der Tabelle machen. Wir haben es uns erarbeitet, aktuell ohne Druck spielen zu können. Jetzt kommen große Gegner, die Druck haben, aufsteigen zu müssen. Wir müssen weiter so viele Punkte holen wie möglich, im Fußball hat es alles schon gegeben.“ Thomas Hengen, Geschäftsführer 1. FC Kaiserslautern: … zur guten Form von Kaiserslautern (vor dem Spiel): „Als Aufsteiger zu diesem Zeitpunkt 39 Punkte zu haben ist aller Ehren wert. Wir machen einen Riesen-Schritt, wenn wir die vier vorne stehen haben. Dann können wir feiern, das ist unser Ziel. Aber wir werden gleich sehen, wie Darmstadt uns Feuer unterm Arsch machen wird.“ … zum Hype um die gute Form des FCK (vor dem Spiel): „Es geht darum, demütig zu bleiben. Unser Umfeld hat in den letzten Jahren gelernt, damit umzugehen, auch wenn die Presse ihre Stories schreiben muss und soll. Wir wissen, dass wir vor anderthalb Jahren fast mit einem Bein in der vierten Liga standen und genießen einfach, in der zweiten Liga als Aufsteiger dabei sein zu dürfen.“ Maik Franz, SPORT1 Experte: … zum Sieg von Darmstadt: „Darmstadt war effizient und hat eiskalt zugeschlagen. Am Ende ist es ein verdienter Sieg.“ … zur Darmstädter Heimstärke: „Darmstadt ist eine Heimmacht. Es ist absolut erstaunlich, wie sie hier marschieren und auch keine Luft ranlassen.“ … zum Aufstiegskampf: „Es wird sich an der Tabellenspitze in den nächsten Spielen immer wieder mal drehen und eine spannende Nummer bleiben. Heidenheim spielt befreit, die haben nichts zu verlieren und einfach Bock drauf. Für den HSV wird es am schwierigsten, da ist der Druck am größten, denn jeder erwartet, dass sie dieses Jahr dran sind. Die Darmstädter spielen weiter ihren Stiefel runter, da ist auch alles ein bisschen beschaulicher. So halten sie den Druck von sich fern.“ … zur Entwicklung von Kaiserslautern: „Sie spielen eine überragende Saison und haben jetzt noch zwei geile Spiele vor der Brust, gegen Heidenheim und den HSV. Da können sie zum Zünglein an der Waage werden.“ … zu Darmstadts Aufstiegs-Ambitionen (vor dem Spiel): „Sie sind bereit für diesen Schritt. Die Aussagen sind konkreter als vor ein paar Wochen, man nimmt das Wort Aufstieg in den Mund und das hilft auch dem Team.“