„Wir sind hier inklusiv angekommen,“ sagte Mark Solomeyer, Vizepräsident und Athletensprecher von Special Olympics Deutschland (SOD), in seinem Fazit der Nationalen Spiele Berlin 2022. Eine kurze Botschaft, die so viel aussagt. Nach sechs Wettkampftagen bei den Nationalen Spielen blickten Athlet*innen und Verantwortliche genauso wie Betreuer*innen, Helfer*innen und Besucher*innen auf eine großartige Stimmung mit viel Begeisterung und viel offen gezeigter Lebensfreude zurück. Aber auch auf das, was sich alle von der Veranstaltung erhofft haben: Die Spiele in Berlin haben gezeigt, dass Sport und Bewegung Menschen mit geistiger und mehrfacher Behinderung den Weg in ein gleichberechtigtes Leben und zu einer besseren Wahrnehmung in der Öffentlichkeit ebnen können. „Es ist tatsächlich gelungen, die Sichtbarkeit der Athlet*innen zu verbessern“, sagte SOD-Präsidentin Christiane Krajewski. „Es ist eine vollkommen andere Wahrnehmung von Special Olympics entstanden.“ So wurden die Nationalen Spiele von den Berliner*innen positiv aufgenommen: als ganz besonderes, stimmungsvolles Ereignis, aber gleichzeitig auch als Botschaft, dass Menschen mit geistigen Behinderungen einfach Sport treiben wie alle anderen auch. Über Inklusion wurde nicht nur gesprochen, sie wurde tagtäglich gelebt. An den Wettkampfstätten, an denen die Athlet*innen auf dem jeweils passenden Niveau ihren Lieblingssport betrieben und dabei ihr Bestes gaben, in den Unified Teams, in denen Menschen mit und ohne geistige Behinderung gemeinsam gleichberechtigt um Medaillen und Plätze kämpften getreu dem Motto der Spiele, #ZusammenUnschlagbar. Und auch in der Organisation der Spiele, in die zahlreiche Athlet*innen mit ihrem Expertenwissen eingebunden und zu großen Stützen wurden. Das ist ein riesiger Erfolg dieser spannenden Woche, den auch der Botschafter von Special Olympics International (SOI), Ian Harper, anerkannte. Berlin lebe Inklusion, so Harper, der sagte, er freue sich schon jetzt auf die Weltspiele im nächsten Jahr. „Ich bin sicher, die Atmosphäre wird elektrisierend sein. Die ganze Welt kommt nach Berlin.“ 2023 werden vom 17. bis 25. Juni mehr als 7.000 Athlet*innen in 26 Sportarten an den Start gehen. Alle internationalen Delegationen werden schon vier Tage vorher in Deutschland erwartet. 216 Gastgeber-Städte, die so genannten Host Towns, nehmen jeweils eine Delegation auf und zeigen den Athlet*innen und ihren Begleiter*innen ihre Stadt und deren Möglichkeiten. Dadurch kommt die Idee Special Olympics nicht nur in Berlin an, sondern im ganzen Land. Inklusion kann selbstverständlicher werden. Eine Stellschraube, an der dabei durchaus noch gedreht werden kann, ist der organisierte Sport mit seinen Vereinen. Eine noch engere Zusammenarbeit und noch mehr inklusive Angebote in den Sportvereinen strebt deshalb auch der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) an, der gemeinsam mit seinen Mitgliedsorganisationen seine Anstrengungen zur Umsetzung der Inklusion noch einmal verstärkt; angefangen bei der Ausbildung von Übungsleiter*innen bis hin zum barrierefreien Umbau der Sportstätten und vielem mehr. Denn derzeit treiben nur rund acht Prozent der Menschen mit geistigen und mehrfachen Behinderungen Sport. Diese Zahl in absehbarer Zeit mindestens zu verdoppeln, ist das erklärte Ziel von Christiane Krajewski. Die Nationalen und vor allem die Weltspiele 2023 können der Bewegung Special Olympics in Deutschland einen gewaltigen Schub verleihen, das Thema nachhaltig stärker etablieren und hoffentlich dafür sorgen, dass langfristig mehr inklusive Sportangebote geschaffen und vor allem auch bekannt gemacht werden. Und dass Einstellungen in der Bevölkerung langfristig verändert und Inklusion und Teilhabe mehr gelebt werden. Mehr Informationen: Special Olympics Nationale Spiele Berlin 2022 www.berlin2022.org