Die Special Olympics World Games Berlin 2023 (SOWG) sind für den Sport in Deutschland eine große Chance. Special Olympics Deutschland fordert anlässlich des Internationalen Tages der Menschen mit Behinderung die gesellschaftlichen Akteure der Bundesrepublik auf, diese Möglichkeit für mehr Inklusion zu nutzen. Im Juni 2023 werden 7.000 Sportler*innen mit und ohne Behinderung bei den Special Olympics World Games Berlin 2023, dem größten Multisportevent seit München 1972, an den Start gehen. Die Veranstaltung wird die Interessen und den Alltag von Menschen mit einer Behinderung in Deutschland in den Vordergrund rücken. „Am heutigen internationalen Tag der Menschen mit Behinderung richtet sich unser Appell an alle gesellschaftlichen Kräfte, die kommenden Monate bis zu den SOWG und die weltweit ausstrahlende Veranstaltung selbst zu nutzen, um sich gemeinsam noch stärker für Inklusion zu engagieren“, sagt Christiane Krajewski, Präsidentin von Special Olympics Deutschland. „Unter unserem Motto #ZusammenInklusiv sammeln sich Organisationen, Verbände, Einrichtungen und Kommunen wie die 216 Host Towns deutschlandweit für die Weltspiele. Gemeinsam wollen wir im Zuge dieser weltweit größten inklusiven Sportveranstaltung Strukturen schaffen, die künftig auch über den Sport hinaus mehr selbstbestimmte Teilhabe von Menschen mit Behinderung in ihrem Lebensalltag ermöglichen.“ Durch Corona erschwert: Zugangsmöglichkeiten zum organisierten Sport Ziel von Special Olympics Deutschland ist es, bessere Zugangs- und Wahlmöglichkeiten zur Teilhabe am Sport und dem gesellschaftlichen Leben zu schaffen. Und das ist zwingend notwendig: Bereits vor der Corona-Pandemie haben 55 Prozent der Menschen mit Behinderung in Deutschland keinen Sport getrieben, lediglich 8 Prozent der Menschen mit geistiger Behinderung hatten einen Zugang zum organisierten Sport. Sportangebote finden primär in den Organisationen der Behindertenhilfe statt – nur 7 Prozent aller Sportvereine haben Sportangebote für Menschen mit Behinderung. Die Corona-Pandemie hat die Situation noch einmal dramatisch verschlechtert. Sportangebote in den Organisationen der Behindertenhilfe sind zum Erliegen gekommen, entstandene digitale Angebote sind nur sehr eingeschränkt barrierefrei und nutzbar, inklusive Projekte mussten eingestellt werden. Christiane Krajewski: „Die Bedürfnisse von Menschen mit geistiger Behinderung bei der Bewältigung der Folgen der Pandemie müssen aus unserer Sicht stärker berücksichtigt werden – hier besteht dringender Handlungsbedarf!“ „Begleitet das Team Special Olympics Deutschland!“ Dazu ruft SOD-Athletensprecher und Vizepräsident Mark Solomeyer auf. 414 Sportler*innen werden Deutschland vom 17. Juni bis 25. Juni 2023 bei den Special Olympics World Games in Berlin vertreten und um Medaillen und Erfolge kämpfen. „Diese 414 Sportlerinnen und Sportler präsentieren als Gastgeber auch den Gedanken der ‚Spiele von Athlet*innen für Athlet*innen“, sagt Solomeyer. „Wir wünschen uns, dass alle mitmachen – der Sport, die Menschen in den Host Town Kommunen, die Verbände, die Politik, damit wir tolle Gastgeber für die Sportler*innen aus aller Welt werden! Und damit nach den Spielen vieles besser werden kann für den inklusiven Sport. Unsere Vorfreude auf die Weltspiele ist riesig!“ Das TeamSOD vereint Aktive aus fünfzehn Landesverbänden, die in 25 Sportarten für Deutschland an den Start gehen werden. Zum Team SOD gehören 356 Athlet*innen sowie 58 Unified Partner*innen (ohne Behinderung). Begleitet werden die Sportler*innen in Berlin von 128 Trainer*innen und 31 weiteren Delegationsmitgliedern, so dass sich das deutsche Team aus insgesamt 573 Personen zusammensetzt. Damit stellt die gastgebende Nation auch die größte Delegation der Weltspiele. Sportgroßveranstaltungen als Treiber von Veränderungen „Der Sport und seine Sportgroßveranstaltungen wie die Special Olympics World Games Berlin 2023 haben die Kraft, die Implementierung der UN-Behindertenrechtskonvention in allen Lebensbereichen in unserer Gesellschaft voranzutreiben“, betont Sven Albrecht, geschäftsführendes Vorstandsmitglied von SOD und CEO der SOWG 2023. „Special Olympics Deutschland ruft am heutigen Tag gemeinsam mit dem Deutschen Behindertensportverband Sportvereine deutschlandweit auf, sich zu öffnen und die Chancen des inklusiven Sports zu nutzen – Sport von Menschen mit Behinderung auf allen Ebenen zu ermöglichen.“ Die herausfordernden Lebenssituationen von Menschen mit einer Behinderung als auch das Eintreten für die Würde, Rechte und das Wohlergehen aller, müssen immer wieder hervorgehoben werden, um gesellschaftliche Verbesserung zu erreichen, so Albrecht. Die mit den Weltspielen verbundene Aufmerksamkeit kann Special Olympics Athlet*innen als Gestalter der notwendigen Prozesse und Vorbilder für die Gesellschaft hervorheben. Sie zeigen den Lebensalltag von Menschen mit einer geistigen Behinderung und fördern die Begegnung von Menschen mit und ohne Behinderung in besonderer Weise. „Zudem lenken die Weltspiele den Blick auf ein zentrales Thema: Bei allen (politischen) Maßnahmen im Sport müssen die Belange von Menschen mit einer Behinderung beachtet werden“. Bekannte Handlungsfelder für einen inklusiven Sport Die Handlungsfelder für eine Stärkung des inklusiven Sports sind bekannt, so Sven Albrecht: Der Ausbau von Bildungs- und Fortbildungsangeboten für Trainer*innen, die Schaffung von Barrierefreiheit bei Sportstätten und inklusiven Sozialräumen, die Weiterentwicklung des Bundesteilhabegesetzes mit der Sicherstellung von Assistenzleistungen und eine inklusive Gestaltung des bürgerschaftlichen Engagements sind wichtige Ansatzpunkte. Leistungssport muss basierend auf den Bedürfnissen der Athlet*innen und ihrer behinderungsbedingten Lebenssituation gefördert werden. Dazu muss der Breitensport besser unterstützt werden, um Vereinen inklusive Sportangebote zu ermöglichen. Und der Sport in Schulen und Organisationen der Behindertenhilfe braucht mehr Förderung. Mit Blick auf die Special Olympics World Games Berlin 2023 ist eine nachhaltige Absicherung der im Rahmen der Sportveranstaltung begonnenen Maßnahmen dringend notwendig, damit die herausragende Aufmerksamkeit durch das Event dauerhaft Wirkungen erzielt. Mehr Informationen zum Team Special Olympics Deutschland finden Sie hier: https://specialolympics.de/teamsod Mehr Informationen zu den Special Olympics World Games Berlin 2023 finden Sie hier: https://www.berlin2023.org/ Pressekontakt für Rückfragen: Jan Neubert Direktor Marketing und Kommunikation Special Olympics Deutschland Mobil: +49 (0)176 30 30 30 08 E-Mail: jan.neubert@specialolympics.de