München, 23.10.2025
- Dreifacher Champion blickt auf seine eindrucksvolle Zeit in der DTM
- „Der Titelgewinn 2017 wird mir ewig in Erinnerung bleiben“
München. Beim DTM-Finale in Hockenheim erlebte René Rast (Bregenz) ein hochemotionales Wochenende: Erst gab der BMW-Werksfahrer nach acht Saisons seinen Rückzug bekannt, dann kämpfte er um seinen vierten Titel. Diesen Traum konnte sich Rast nach einem vorzeitigen Rennende nicht erfüllen – dennoch verlässt mit ihm einer der erfolgreichsten Piloten der Seriengeschichte die DTM-Bühne. Im Interview spricht Rast über die Reaktionen anderer Fahrer auf seinen Abschied, sein besonderes Verhältnis zum ADAC und den Traum von einer Abschiedsrunde vor seinen Fans.
Wie hast du die Reaktionen auf deinen DTM-Rückzug aufgenommen?
Ich habe auf Social Media unglaublich viele Nachrichten von meinen Fans bekommen. Aber auch in Hockenheim sind einige Fahrer zu mir gekommen und haben mir vor meinem letzten DTM-Rennen viel Glück gewünscht. Von Thomas Preining habe ich zum Beispiel einen Helm mit ein paar persönlichen Worten bekommen. Es gab also viele schöne Reaktionen. Nach dem Ausfall im Rennen hat mir dieser Zuspruch sehr gutgetan.
Wie fühlt sich die Entscheidung mit einigen Tagen Abstand an?
Ich hätte den Titelkampf liebend gerne auf der Strecke ausgetragen, stattdessen war das Rennen für mich leider frühzeitig vorbei. Eigentlich hatte ich mir fest vorgenommen, mich bei den ganzen Fans zu bedanken und vor den vollen Tribünen Donuts zu drehen. Unabhängig vom Kampf um die Meisterschaft hätte ich nach acht DTM-Saisons diese Abschiedsrunde unglaublich gerne erlebt. Vor allem auch deswegen, weil das komplette Team Schubert Motorsport ganz viel Herzblut in die Saison gesteckt hat. Ich hatte selten eine Crew an meiner Seite, die mit so viel Leidenschaft dabei war.
Das Wochenende in Hockenheim war ein fulminanter Showdown. Wie erlebt man so ein Finale als Fahrer?
Für fast jeden der Titelkandidaten war die Ausgangslage klar. Wir wussten, dass man vor den anderen ins Ziel kommen muss. Daher ist jeder auch etwas mehr Risiko gegangen. Wenn man in solchen Situationen die Chance hat, jemanden zu überholen, machst du es. Denn du weißt nie, ob so eine Möglichkeit nochmal kommt. Das waren auch meine Gedanken im Duell mit Ayhancan Güven. Allerdings habe ich nicht damit gerechnet, dass er nochmal kontert. Das war hartes Racing innerhalb des Regelwerks, leider wurde ich kurz danach von hinten getroffen und bin ausgeschieden. Für Ayhancan wurde es am Ende der verdiente Titel. Er hat über das Jahr einen gigantischen Job gemacht, das haben seine Manöver beim Finale unterstrichen.
Drei Titel und 31 Siege in der DTM sind eine eindrucksvolle Bilanz. Was waren die schönsten Momente?
Auf jeden Fall meine erste Meisterschaft in der Saison 2017. Damals gab es in der DTM ein Funkverbot, ich durfte also keine Infos vom Team erhalten. Beim Überfahren der Ziellinie wusste ich gar nicht, dass ich Champion bin. Weil ich auch kurz danach keinen Jubel mitbekommen habe, dachte ich, dass es nicht gereicht hat. Umso größer war die Freude zwei Kurven später, als ich die Schreie vom Team gehört habe. Dieser Moment wird mir ewig in Erinnerung bleiben. Genauso wie mein erster Rennsieg 2017 in Budapest und das perfekte Nürburgring-Wochenende ein Jahr später, als ich neben den beiden Pole-Positions auch die beiden Rennen für mich entscheiden konnte.
Welche Fahrer waren auf der Strecke die schärfsten Rivalen?
Lucas Auer gehört auf jeden Fall dazu. Er war schon in meiner Debütsaison 2017 dabei und ist bis heute ein richtig guter Rennfahrer, der auf der Strecke immer gebissen hat. Ich denke aber auch an Gary Paffett, als er 2018 in seinem letzten DTM-Jahr ein zweites Mal den Titel geholt hat. Und natürlich auch Nico Müller, der 2020 eine extrem starke Performance gezeigt hat und schwer zu schlagen war. Von den aktuellen Fahrern würde ich noch Thomas Preining nennen, der in den vergangenen Jahren mit vielen starken Auftritten herausgestochen ist.
Welche Rolle spielt der ADAC in deiner Karriere?
Der ADAC trägt einen riesigen Anteil am deutschen Motorsport, den es in der Form sonst gar nicht geben würde. Ich bin damals durch die Formel BMW ADAC überhaupt erst in den Motorsport gekommen und später auch im ADAC Volkswagen Polo Cup und dem ADAC GT Masters gefahren. Dazu war ich auch in der ADAC Stiftung Sport. Für den deutschen Motorsport ist der ADAC federführend und hat damit einen großen Anteil an meiner Karriere sowie auch an der vieler anderer Rennfahrer.
Was ist nach der Rücktrittsentscheidung bei der Familie Rast geplant?
Ich freue mich vor allem darauf, öfter zu Hause zu sein und den Alltag meiner Familie viel intensiver mitzuerleben. Die Kinder morgens in den Kindergarten oder die Schule bringen, aber auch zu Elternabenden gehen oder die Kids bei ihren Sportarten zu unterstützen. Das sind alles alltägliche Dinge, um die ich mich mehr kümmern möchte.
Gibt es eines Tages ein Rast-Comeback in der DTM?
Die Tage nach dem Finale waren für mich emotional. Aber ich stehe zu meiner Entscheidung, wobei man nie etwas ausschließen sollte. Aktuell bin ich mit der Situation sehr glücklich. Trotzdem würde ich diese letzte Runde vor den Fans irgendwann gerne fahren, in welcher Form auch immer. Die fehlt mir noch in meiner Vita.
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