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Sportradio Deutschland / Ex-Trainer Ewald Lienen: "Rücksichtslose Vermarktung"

Über mangelnde Kompetenz im Profifußball: "Das hat der Fußball exklusiv" - Über die Veränderungen im Fußball: "Konzentration der Macht"

Leipzig, 25.07.2022


  • Über die Probleme an der Basis: "Rücksichtslose Vermarktung"
  • Über die falschen Ziele des Fußballs: "Zum Kotzen"

 


Ewald Lienen war in seiner Karriere als Profifußballer und später auch als Trainer stets eine Reizfigur. Der heute 68-Jährige nahm nie ein Blatt vor den Mund. Auch im exklusiven Interview mit Sportradio Deutschland prangert der einstige Mönchengladbacher die Zustände im Fußball an und sagt, was ihn am meisten ärgert. Das Interview in voller Länge steht auf der Website unter www.sportradio-deutschland.de zur Verfügung.

 

Die wichtigsten Aussagen von Ewald Lienen im Folgenden:

 

... über mangelnde Kompetenz im Profifußball: "Es ist immer schlecht, wenn es auf den Positionen Trainer, Sportdirektor und den sportlich Verantwortlichen eine so große Fluktuation gibt. Jeder bringt seine eigene Philosophie mit, es gibt keine Kontinuität. Diese Kontinuität und Kompetenz ist das Entscheidende. Leider Gottes ist es im Fußball so, dass zu viele Leute mitreden, die von der Materie zu wenig verstehen. Das hat der Fußball exklusiv. Aber was zieht diese Leute in solche Positionen? Das kann ich nicht ganz nachvollziehen."

 

... über die Veränderungen im Fußball: "Eine Gesellschaft verändert sich und damit auch der Fußball. Was sich zum Schlechten verändert hat, ist diese Fokussierung auf mehr, immer mehr, immer höher, immer weiter, immer mehr Geld. Nur noch der Erfolg zählt. Diese Konzentration der Macht auf einige Konzerne in der Wirtschaft, das erleben wir im Fußball auch. Das stört mich am allermeisten."

 

... über die Probleme an der Basis: "Wir haben die Basis aus den Augen verloren, das sind unsere Amateurvereine. Den Profifußball wird es ohne sie nicht geben. Aber die 24.500 Vereine brauchen sonntags ihre Einnahmen, doch am Sonntag spielt die Bundesliga, am Sonntag spielt die 2. Liga, die spielen rauf und runter und hin und her, und es geht keiner mehr hin. Die brauchen aber diese Einnahmen. Das ist rücksichtslose Vermarktung, Hauptsache, dem Profifußball geht es gut."

 

... über die falschen Ziele des Fußballs: "Wir spielen nur den Großen in die Karten. Ich könnte kotzen, wenn ich höre, dass die ganz großen Vereine sagen, wir müssen die 50+1-Regel aufbrechen, sonst können wir international nicht mehr mithalten. Der Preis, den wir bezahlen für alles - in der Gesellschaft und im Fußball - der ist einfach nur lächerlich und viel zu hoch. Es geht darum, dass man den eigenen Verein unterstützt, dass man ins Stadion geht, dass es den Menschen gut geht, auch den Amateurvereinen um uns herum. Uns allen soll es gut gehen. Aber nein, das ist uninteressant, wir sind in der täglichen Casting Show. Hauptsache, es geht einigen wenigen gut und alle anderen müssen schauen, wie sie überleben. Das ist zum Kotzen."

 

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