Müller nach Bayern-Niederlage bedient: „Da muss der Wutmotor angehen“ - Bjelica stolz nach erstem Sieg mit Union: „Waren praktisch das ganze Spiel perfekt“
Unterföhring, 09.12.2023
• Kovac nach Wolfsburg-Pleite: „Fußball hat uns den Rücken zugekehrt“
• Sky Experte Hamann zu Heidenheims Beste: „Er ist eine absolute Bereicherung für die Bundesliga“
Die wichtigsten Stimmen zu den Samstagnachmittagspartien des 14. Spieltages der Fußball-Bundesliga bei Sky.
Dino Toppmöller (Trainer Eintracht Frankfurt) ...
... zum Spiel: „Wir haben von den Jungs eine Reaktion verlangt. Wir haben vier Spiele hintereinander verloren, davon waren wir die letzten beiden einfach schlecht. Das haben wir angesprochen. Direkt in den ersten Minuten hat man gesehen, dass die Jungs brennen und das war das, was ich auch vor dem Spiel verlangt habe – dass ich will, dass jeder im Stadion sieht, okay, der brennt und hat das Gefühl, jeder von uns ist da und das haben wir gemacht. Es ist wichtig, dass wir bei Niederlagen nicht in Depressionen verfallen, wenn man so ein Spiel abliefert, wie heute nicht in große Euphorie verfällt, sondern auf dem Teppich bleibt.“
... zu seinem Team: „Diese Jungs, da lege ich meine Hand für ins Feuer haben so einen guten Charakter, die geben immer Gas. In 21 von 23 Spielen sind wir immer an die Grenze gegangen und haben alles versucht. Die Mentalität wurde gelobt, die Kampfbereitschaft, in Bremen kommen wir nach 0:2-Rückstand zurück – nur weil das zwei Mal nicht so war, zweifle ich niemals an den Jungs.“
… zu seiner Ansprache vor dem Spiel: „Ich habe den Jungs gesagt, ich kann euch kein Ergebnis versprechen, das hängt immer vom Gegner und seiner Qualität ab. Ich kann euch aber versprechen, wenn wir von der ersten Minute an brennen, immer Gas geben und alles tun, dann steigt die Wahrscheinlichkeit, dass wir ein gutes Ergebnis erzielen und dass es jetzt so läuft, ist natürlich umso schöner.“
… zu seinem Austausch mit Bayerns Leroy Sane nach dem Spiel: „Ich habe ihm alles Gute gewünscht und ihm gesagt, dass er genauso weitermachen soll, abgesehen von dem heutigen Spiel, weil er einfach ein unfassbar guter Spieler ist und auch ein guter Typ.“
Omar Marmoush (Torschütze Eintracht Frankfurt) zum Sieg: „Die letzten Wochen war es schwierig für uns. Wir wollten heute eine Reaktion zeigen und das haben wir als ganze Mannschaft geschafft. Man hat gesehen, dass wir füreinander auf dem Platz da sind. Jeder ist vorweg gegangen. Wir haben gut kommuniziert. Natürlich freut man sich, wenn man gegen die Bayern gewinnt, aber es kommen noch schwere Spiele – wir müssen einfach weitermachen.“
Mario Götze (Eintracht Frankfurt) zu den Gründen für den Sieg: „Es waren heute mehrere Faktoren. Wir haben zum richtigen Zeitpunkt die Tore gemacht, gut verteidigt als Mannschaft und die Räume gut bespielt. Wir haben die Fehler und der Bayern ausgenutzt. Das ist der ausschlaggebende Punkt. Wir sind immer drangeblieben und haben auch das vierte Tor in der zweiten Halbzeit gemacht, das darf man nicht vergessen.“
Thomas Tuchel (Trainer FC Bayern München) …
… zu seiner Mannschaft: „Wenn du eine Woche Training hast, dich auf ein Match vorzubereiten und dann so beginnst, haben wir nicht so viele Argumente auf unserer Seite – das gilt natürlich auch für mich. Wir haben nicht gut gespielt und verdient verloren in der Höhe.“
… zu den Abwehrfehlern: „Es hat sich heute durchgezogen und war unterm Strich zu viel. Wir sind knallhart bestraft worden.“
… zur Einstellung seiner Mannschaft: „Sie war definitiv nicht bereit. Deshalb müssen wir uns natürlich hinterfragen, dass wir das Spiel so begonnen haben und es lief dann sehr schnell wirklich auch alles gegen uns. Aber die Bereitschaft, Giftigkeit und die Energie, die es benötigt, um auswärts Spiele zu gewinnen, war definitiv nicht da.“
… zu Frankfurts Aufstellung: „Wir hatten eine Viererkette erwartet, so war es auch. Auf dem Spielberichtsbogen sah es aber aus wie eine Fünferkette von den Namen her. Vielleicht haben wir auch kurz vor dem Spiel noch zu viele Informationen gegeben und haben den Fokus weggebracht von dem, was wir eigentlich haben wollten, weil der Fokus war, giftig zu sein und zu gewinnen.“
Thomas Müller (FC Bayern München)…
… zur Niederlage: „Man muss Frankfurt gratulieren, sie haben absolut verdient gewonnen. In der ersten halben Stunde haben sie uns schon gewissermaßen den Schneid abgekauft. Sie gewinnen den Ball und schießen das Tor – wir schießen nicht das Tor und dann wird es natürlich unangenehm von der Höhe. 1:5 zu verlieren, da muss eine Reaktion folgen, da muss der Wutmotor angehen und wir werden nicht den Kopf verlieren. Wir müssen da hingehen, wo es auch wehtut und Frankfurt hat einfach heute noch mal mehr durchgezogen, diese Dinger erzwungen, den Ball besser behauptet.“
… zu den Abwehrfehlern: „Das hilft natürlich nicht, wenn du zurückkommen willst, dann passieren auch noch individuelle Dinge. Wir verlieren nicht den Kopf, wir werden zurückschlagen, wir werden zurückkommen, aber wir haben nicht viel Zeit, gerade jetzt vor der Winterpause.“
… zur Frage, ob Trainer Thomas Tuchel nach dem Spiel laut und sauer war: „Das bleibt intern. Sie haben so viele Adjektive eingebracht, irgendwas wird schon dabei gewesen sein, sonst könnt ihr ja gleich in der Kabine filmen, die Frage ist natürlich okay.“
… zur Unterstützung der Fans nach dem Spiel: „Die Fans haben durch ein Lied, in dem es um das Zusammenstehen in Sieg und Niederlage geht, mir noch mal ein Gefühl gegeben. Wir müssen eine Schippe drauflegen, dass wir nach dem Spiel merken, dass wir an die Grenze gegangen sind, da müssen wir zulegen.“
Christoph Freund (Sportdirektor FC Bayern München) zur Niederlage: „Eine richtig bittere Niederlage. Es ist eine große Enttäuschung, auch die Leistung. Wir waren einfach nicht bereit für dieses Spiel. Wir haben uns gut vorbereitet, haben eine längere Pause gehabt und dann so eine Leistung – das ist richtig enttäuschend.“
Nenad Bjelica (Trainer 1. FC Union Berlin):
… zum ersten Sieg nach 16 Spielen: „Die Mannschaft hat eine tolle Leistung gezeigt und war in allen Bereichen besser als Gladbach. Wenn wir Ballbesitz hatten, wenn wir keinen hatten, wenn wir umgeschaltet haben, ob defensive oder offensive, waren wir praktisch das ganze Spiel perfekt. Das Team hat bewiesen, dass es ein großes Herz hat und große Laufbereitschaft.“
… zum 2:0 von Benedict Hollerbach: „Ich spüre den Verein, die Fans und die Spieler – wie schwer diese drei, vier Monate waren ohne Sieg in der Bundesliga und wenn du 2:0 führst, bist du nah am Sieg und deswegen die Emotionen, aber das bin ich.“
… zu möglichen Verbesserungen: „Wir können in der ersten Hälfte noch besser nach vorne spielen, besser die Tiefe suchen – besonders über die rechte Seite, da war viel Raum – das hätten wir besser machen können. Trotzdem haben wir Chancen kreiert und sind verdient mit 2:0 in die Kabine gegangen, aber gut – wichtig ist am Schluss, dass wir gewonnen haben.“
Rani Khedira (Kapitän 1. FC Union Berlin) …
… zum Sieg: „Völlig verdienter Heimsieg, endlich mal wieder und man sieht, wenn man Union-Dinge macht zu Hause, dann holt man auch die Punkte.“
… zum Spiel: „Ich glaube, wir haben all das, was uns die letzten Jahre so stark gemacht hat, auf den Platz gebracht. Wir waren aktiv, aggressiv, schnörkellos nach vorne, haben unsere Chancen gesucht und hätten in der ersten Halbzeit sogar noch das ein oder andere Tor mehr machen können – von daher einfach ein verdienter Heimsieg.“
Julian Weigl (Kapitän Borussia Mönchengladbach) zur Niederlage: „Wir sind nicht gut ins Spiel gekommen, Union war immer einen Schritt schneller, sie haben die zweiten Bälle gewonnen und wir haben es nicht geschafft, selber gefährlich nach vorne zu werden. Ich glaube schon, dass wir bis zum Ende alles versucht haben, dass man uns nicht den Einsatz absprechen kann, aber unterm Strich geht Union hier als verdienter Sieger vom Platz. Es ist sehr ärgerlich für uns, weil wir phasenweise schon gesehen haben, dass was drin ist für uns.“
Niklas Stark (Torschütze SV Werder Bremen) zu seinem Tor: „Marvin Ducksch bringt den Ball perfekt auf meinen Kopf. Ich habe heute ein bisschen mehr Haarspray reingemacht, damit die Bälle oben mehr Spin bekommen. Das hat gut funktioniert, ich glaube, das behalte ich bei.“
Niklas Dorsch (FC Augsburg) zur Situation vor dem zweiten Gegentor: „Beim zweiten Tor ist es eine Fehlkommunikation, eine unglückliche Situation – das darf so nicht passieren. Ich habe keinen Pfiff gehört, deswegen war ich etwas verwundert, als ich gesehen habe, dass Ball läuft. Unser linker Verteidiger ist draußen, die komplette Seite ist offen. Ich habe versucht, es irgendwie zu retten. Es war sehr verwirrend, auch für uns auf dem Platz, und dann liegt der Ball im Tor.“
Jess Thorup (Trainer FC Augsburg) zur Situation vor dem zweiten Gegentor: „Zuerst hatte ich das Gefühl, dass ich ein Zeichen vom vierten Offiziellen zum Wechsel bekommen habe. Dann habe ich zwei Spieler zu mir geholt und plötzlich ging das Spiel auf dem Platz los und wir haben das zweite Gegentor bekommen. Ich werde keinem anderen die Schuld geben, daran müssen wir oder ich lernen. Am Ende haben wir 2:0 verloren, das ärgert mich natürlich.“
Christian Streich (Trainer SC Freiburg) zum Sieg: „Wir müssen uns für nichts entschuldigen. Was die Mannschaft hier abreißt, dazu Europapokal und DFB-Pokal. Das die Jungs die beiden Spiele gewonnen haben - die Mentalität ist sensationell.“
Niko Kovac (Trainer VfL Wolfsburg) ...
... zur aktuellen Situation: „Es ist mit Sicherheit kein schönes Erlebnis. Für uns alle nicht. Das ist im Moment so, der Fußball hat uns ein bisschen den Rücken zugekehrt. Die Mannschaft investiert viel, macht viel, wird im Moment aber bestraft mit Kleinigkeiten.“
... zu einem vermeintlichen Foul vor dem Gegentreffer: „Es ist zwar nicht viel, aber ich habe in dieser Saison schon so viele Dinge gesehen. In der Regelschulung vor der Saison war es der Fall, dass solche Blocks geahndet werden. Da geht es nicht darum, dass es ein schweres Foul ist. Es geht darum, dass er sich ihm in den Weg stellt. Der Schiedsrichter hat es nicht gesehen, er wollte es nicht sehen.“
Marcel Schäfer (Geschäftsführer Sport VfL Wolfsburg) …
... zur Reaktion auf die Niederlage: „Ganz wichtig aus meiner Sicht ist, dass wir noch enger zusammenrücken als sowieso schon. Die Kritik, die auf uns einprasselt, ist hier und da berechtigt, auch wenn das von der Einsatzbereitschaft her heute in Ordnung war.“
... zur aktuellen Situation: „Die Niederlage bedeutet für uns, dass wir weiterhin nicht vom Fleck kommen und weiterhin bei 16 Punkte stehen. Das ist alles andere als das, was wir uns vorgenommen haben, das ist nicht unser Anspruch und das müssen wir schleunigst ändern.“
Maximilian Arnold (Kapitän VfL Wolfsburg) zur Niederlage: „Wenn es nicht so gut läuft, läuft es nicht. Ich habe das Gefühl, es ist wie verhext momentan, wir kriegen den Ball irgendwie nicht rein. Es ist null Komma null so, als wenn hier nicht gekämpft und nicht alles in die Waagschale geworfen wird. Kleinigkeiten werden momentan gegen uns entschieden.“
Tim Skarke (Torschütze SV Darmstadt 98) zur Niederlage: „Wir wissen, was auf uns zukommt, wir trainieren das und kriegen dann drei Standardtore. Das ist enorm bitter für uns. Wir fahren mit einer großen Enttäuschung nach Hause.“
Patrick Mainka (Doppeltorschütze 1. FC Heidenheim) zu Jan-Niklas Beste: „Wenn ich in den letzten anderthalb Jahren ein Tor gemacht habe, dann war immer Jan-Niklas Beste der Vorlagengeber. Das ist Wahnsinn. Er ist so unfassbar wichtig für uns und soll so weitermachen.“
Jan-Niklas Beste (1. FC Heidenheim) zur Frage, ob Patrick Mainka oder er der Matchwinner ist: „Keiner von beiden, sondern alle zusammen. Heute können alle Heidenheimer einen ruhigen Samstag genießen und morgen einen schönen Advent. Heute sind alle Heidenheimer Gewinner.“
Sky Experte Dietmar Hamann …
… zu Bayerns-Abwehr: „Sie waren bei jedem Tor in Überzahl. Natürlich machen sie Fehler, aber dann brauchst du jemanden, der den ausbügelt. Das haben sie heute nicht gemacht. Heute wurde es bestraft und das ist etwas, dass sie schnellstmöglich ändern müssen, weil du das Vertrauen der Spieler haben muss, wenn du einen Fehler machst, dass einer da ist, der den ausbügelt. Das müssen sie schnellstmöglich abstellen.“
… zu Union Berlin: „Das war wieder das Union, was wir aus der vergangenen Saison kannten. Bjelica ist ein absoluter Disziplinfanatiker und dann musst du natürlich, wenn du kommst, gleich die Regeln festlegen. Für alle Spieler bedeutet das, wir haben zu laufen, es kann jeden treffen und so haben sie heute gespielt. Ich glaube und ich hoffe, dass wir sehr viel mehr sehen werden von Union und ich glaube, dass der Trainer da sehr gut hinpasst.“
... zu Jan-Niklas Beste: „Man sieht, was es wert ist, wenn man so einen Mann hat, der so einen linken Fuß hat. Das ist eine Waffe. Aus dem Spiel heraus ist es gerade für die Aufsteiger unfassbar schwierig. Umso wichtiger sind die Standardsituationen und einen der besten linken Füße der Liga zu haben. Er ist eine absolute Bereicherung für die Bundesliga.“
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