Wölfe-Kapitän Arnold zur sportlichen Lage: „Scheißegal wie, wir müssen gewinnen“ - Stuttgarts Anton hat ein klares Ziel: „Wollen international spielen" - VfL-Coach Kovac unzufrieden: „Machen zu leichte Fehler“ - Sky Experte Matthäus: „Lege mich fest, Stuttgart spielt nächstes Jahr Champions-League“
Unterföhring, 02.03.2024
Die wichtigsten Stimmen zum tipico Topspiel des 22. Spieltages der Fußball-Bundesliga zwischen dem VfL Wolfsburg und dem VfB Stuttgart (2:3) bei Sky.
Niko Kovac (Trainer VfL Wolfsburg) ...
... zum Spiel: „Wir haben heute drei Fehler gemacht, die zu Toren geführt haben. Es gab fünf Schüsse aufs Tor und fünf Tore, zwei bei uns und drei bei den Stuttgartern. Die Stuttgarter haben es wirklich gut gemacht. In der ersten Halbzeit hatten wir Probleme und nach der Halbzeit kommen wir gut raus und machen das Tor. Wir machen zu leichte Fehler. Beim ersten Tor decken wir nicht durch und beim zweiten Tor spekulieren wir und machen die Tiefe auf. Dann ist es schwierig. Das wird bestraft in der Bundesliga, es sind zu viele Fehler.“
... zur Frage, was dem VfL fehle: „Die Jungs sind nah dran. Heute war nicht mehr als ein Unentschieden möglich, dass muss man auch ganz klar sagen, weil der VfB es richtig gut macht. Wir müssen die Fehler minimieren. Heute haben wir drei Fehler gemacht und in den letzten Wochen gab es auch immer wieder Fehler. Wenn man es nicht schafft, mal zu Null zu spielen, dann ist es schwierig. Drei Gegentreffer im heutigen Spiel gegen einen solchen Gegner ist unmöglich. Die Hoffnung nie aufgeben, weiter geht es. Wir müssen wieder von vorne anfangen, die Jungs aufzubauen. Nächste Woche gibt es am Sonntag gegen Leverkusen die nächste Chance.“
... zur Frage, ob man im Abstiegskampf stecke: „Wir müssen nach vorne und trotzdem in den Rückspiegel schauen. Die Liga ist so ausgeglichen, dass jeder sowohl nach oben als auch nach untern irgendwo mit reinrutschen kann. Ich möchte da noch nicht drüber sprechen, aber unterm Strich müssen wir anfangen, Spiele zu gewinnen.“
... zur sportlichen Situation (vor dem Spiel): „Wir haben zu viele Unentschieden. Wir sind immer auf Augenhöhe oder darüber hinaus. Wir haben gute Chancen, aber machen die Tore nicht. Das Salz in der Suppe ist gerade der Sieg, davon haben wir ein bisschen wenig.“
... zu seiner Situation (vor dem Spiel): „Ich bin im täglichen Austausch und die Jungs sehen, wie wir arbeiten. Es ist nicht so, dass wir keinen Plan haben, ganz im Gegenteil. Wir haben momentan das, was man im Fußball manchmal hat, das Pech, oder das Glück, das wir eben nicht haben. Irgendwann wird es sich drehen, davon bin ich überzeugt.
Maximilian Arnold (Kapitän VfL Wolfsburg) ...
... zum Spiel: „Wir haben nach der ersten Halbzeit eine Reaktion gezeigt und kommen super rein. Wir schießen den verdienten Ausgleich und reißen uns selbst wieder rein. Die Saison ist brutal“
... zur Elfmetersituation: „Kann man pfeifen.“
... zur Frage, was dem VfL fehle: „Ich kann es nicht sagen. Mit aller Macht irgendwas reinhauen, in jeden Zweikampf. Mir ist es mittlerweile scheißegal, wie wir das machen, Hauptsache wir gewinnen. Wir können viel erzählen, das bringt gar nichts. Wir müssen weitermachen. Wir haben nach der ersten Halbzeit eine Reaktion gezeigt. Da haben wir zu fahrig und zu langsam gespielt. Nichtsdestotrotz, wenn wir nur erzählen, davon ist noch nichts gut geworden. Kopf runter und weiter durch.“
... zum Austausch mit den Fans nach dem Spiel: „Ich habe mit unserem Vorsänger einen ganz engen Austausch. Wir empfinden es beide als sehr wichtig. Wir sind auf Augenhöhe und er hat die Situation klar gemacht. Unsere Fans haben ein sehr gutes Gespür und es geht nur gemeinsam. Das haben sie uns verdeutlicht. Es gab keine negativen Wörter. Es war eine sehr gute Reaktion und wir sind stolz, solche Fans zu haben.“
Lukas Nmecha (Torschütze VfL Wolfsburg) ...
... zu seinem Comeback-Treffer: „Ich habe viele Monate auf diesen Moment gewartet. Ich bin extrem in meinem Glauben an Jesus gewachsen. Es war einfach schön, diesen Moment zu haben, aber leider haben wir nicht gewonnen. Das macht es alles nicht so cool, wie es hätte sein können, aber ich freue mich.“
... zur Frage, was dem VfL fehle: „Es ist immer ein Rückschlag, wenn man diese verdienten Punkte, nicht heute, aber in den letzten Wochen, hätte kriegen können. Heute haben wir viele Fehler gemacht und Stuttgart ist oben, weil sie guten Fußball spielen. Wir spielen in ein paar Bereichen unter unseren Fähigkeiten. Wir müssen weitermachen. In so einer Situation kann man nur hart arbeiten und dann muss es sich drehen.“
... zu seinen Zielen: „Wir müssen punkten, dass ist am wichtigsten. Man sieht bei vielen Stürmern in dieser Liga, dass man es abbekommt, wenn die Mannschaft einen guten Job macht. Ich möchte mehr Minuten kriegen und wir müssen einfach gewinnen. Ich möchte weiterhin viele Tore machen, aber mein Ziel ist es fit zu werden und endlich wieder ein Startelfkandidat zu sein. Ich arbeite daran.“
Marcel Schäfer (Geschäftsführer Sport VfL Wolfsburg) ...
... zur sportlichen Situation (vor dem Spiel): „Potenzial haben wir und Qualität ist es dann, dieses Potenzial abzurufen. Da müssen wir selbstkritisch sein, dass wir deutlich hinter unseren Erwartungen zurück sind. Nach einem großen Umbruch im Sommer, haben wir einen ordentlichen Start hingelegt. Im Herbst haben wir dann keine Stabilität reinbekommen. Es ist keine einfache Situation, aber wir müssen es annehmen, wie es ist. Die letzten Wochen haben wir von der Art und Weise ordentlichen Fußball gespielt. Die Mannschaft investiert unglaublich viel, das liest man den Daten ab. Aber Fußball ist ein Ergebnissport, wir brauchen Dreier.“
... zu Niko Kovac (vor dem Spiel): „Wir sind tagtäglich im Austausch und versuchen gemeinsam diese Situation anzugehen und gemeinsam den Turnaround zu schaffen. Wir wissen alle, dass die Kritik groß wird, wenn man keine Ergebnisse liefert, und die Kritik ist im Moment groß. Wir versuchen es einzuordnen, zu analysieren und Hebel zu finden, wie es besser wird.“
Kathy Hendrich (Nationalspielerin und Spielerin beim VfL Wolfsburg) ...
... zur Olympia-Qualifikation (vor dem Spiel): „Das war ein Ziel, von dem wir alle geträumt haben. Ich hatte das Glück, schon 2016 dabei gewesen zu sein. Damals war schon klar, dass ich unbedingt nochmal hin will. Das wir es dieses Jahr, nach acht Jahren endlich geschafft haben, ist einfach ein Traum, der wieder in Erfüllung geht. Wir freuen uns alle sehr.“
... zum ‚alte Hasen‘ Kommentar von Trainer Horst Hrubesch (vor dem Spiel): „Wenn man ihn kennt, weiß man, wie er das meint. Er hat immer lustige Sprüche auf Lager und ich glaube, dass er neben dem Fokus auch Spaß mit reinbringt. Die Mischung macht es gerade aus. Das ist auch ein Grund dafür, warum wir es geschafft habe.“
... zu ihrem Partner Sebastian Griesbeck, der beim Wolfsburger Rivalen Braunschweig spielt (vor dem Spiel): „Wir können das für uns sehr gut trennen. Privat war es perfekt, da wir faire Fahrzeiten haben und beide etwa 20 Minuten zum Arbeitsplatz fahren. Wir können es gut trennen und zuhause ist es egal, wer wo spielt.“
Sebastian Hoeneß (Trainer VfB Stuttgart) ...
... zur Schlussphase: „Ich hatte das Gefühl, dass das Spiel tot war. Es war ein Standard, den wir nicht richtig gut verteidigen. Es war der zweite Ball und sie hatten ein paar große Spieler vorne drin, aber das müssen wir am Ende besser verteidigen, wenn wir eine ruhige Schlussphase haben wollen.“
... zu seinem 100. Bundesligaspiel: „Natürlich läuft es überragend. Es ist eine schöne Zahl. Ich wusste es ehrlich gesagt bis vor zwei Tagen nicht. Das man sein 100. Spiel dann gewinnt, ist was richtig Schönes. Es läuft und deshalb genieße ich es auch.“
... zur ersten Halbzeit: „Wir hatten Kontrolle und es hat sich gut angefühlt. Dadurch haben wir den Wolfsburgern das Momentum genommen. Sie hatten viel vor und wollten anlaufen. Das haben wir nicht zugelassen, aber wir haben ein bisschen verpasst, klarere Chancen zu kreieren.“
... zu den Gerüchten um seine Person und zur Frage, ob Uli Hoeneß sich schon bei ihm gemeldet habe: „Uli hat sich lange nicht mehr gemeldet, das hat er früher immer wieder gemacht. Er wird sich wieder melden, aber nicht in diesem Kontext. Natürlich freut es mich, es ist eine Bestätigung für uns alle. Genau so, dass Spieler wie Anton, Mittelstädt und Undav im Kreis der Nationalmannschaft sind. Das ich jetzt möglicherweise gehandelt werde freut mich, macht aber nichts mit mir. Ich erwarte von den Jungs, dass sie sich auf das hier und jetzt konzentrieren, und das muss ich vorleben. Mit fällt es überhaupt nicht schwer, da ich mich total wohl fühle. Die Arbeit mit den Jungs macht richtig Spaß. Ich nehme es positiv zur Kenntnis, aber mehr ist es wirklich nicht. Ich fühle mich sehr wohl beim VfB Stuttgart, alles andere sind Spekulationen und dafür kann ich nichts.“
... zur restlichen Saison: „Wir müssen sehr scharf bleiben und deshalb freut mich der Sieg extrem. Letzte Woche haben wir 1:1 gegen Köln gespielt und da habe ich dann gehört, dass es ein enttäuschendes 1:1 war. Die Ansprüche steigen und das ist auch okay, aber umso wichtiger ist, dass wir auf dem Boden bleiben. Das ist unsere Marschroute und damit fahren wir gut.“
... zu Mahmoud Dahoud, der zunächst auf der Bank sitzt (vor dem Spiel): „Er ist nicht weit weg, aber die zwei davor machen es weiterhin gut. Mo kommt immer mehr in den Rhythmus. Seine Einwechslung gegen Köln war eigentlich gut, aber er hatte ein, zwei unnötige Ballverluste, wo er einfacher hätte agieren müssen. Er ist nicht weit weg und wird noch ein Faktor für uns.“
Waldemar Anton (Kapitän VfB Stuttgart) ...
... zur Schlussphase: „Es war sehr wild. Mit einer Standardsituation das 2:3 zu bekommen war nicht gut. Wir müssen besser verteidigen, dann haben wir nicht so eine wilde Schlussphase. Nichtsdestotrotz haben wir uns mit allem, was wir hatten in die Bälle reingeschmissen. Wenn wir es am Ende besser machen, haben wir noch die ein oder andere Chance mehr. Es war ein verdienter Sieg.“
... zur Leistung: „Wir haben über 90 Minuten eine sehr gute Leistung gezeigt. In machen Phasen war es vielleicht nicht so gut, aber die Mentalität hat gestimmt. Wir hatten Aktionen nach vorne und hatten Torchancen. Heute hat es gestimmt.“
... zur Frage, ob die Siege von Dortmund und Leipzig für Druck gesorgt hätten: „Auf jeden Fall, Druck ist immer ein bisschen da. Es tut uns auch gut, dass wir performen müssen. Wir mussten es besser machen als im letzten Spiel und das haben wir gut gemacht. Druck ist immer gut und ich bin froh, dass wir das Spiel für uns entschieden haben.“
... zur Prognose von Lothar Matthäus, dass der VfB im nächsten Jahr in der Champions-League spiele: „Es ist noch ein langer Weg. Der Endspurt in der Saison mit den letzten zehn Spielen ist immer schwer. Druck kommt dazu und wir müssen von Woche zu Woche performen. 95 Prozent werden nicht reichen, wir müssen in jedem Spiel an unsere Leistungsgrenze gehen. Wir schauen von Spiel zu Spiel und am Ende wollen wir natürlich international spielen. Wir geben alles dafür, dass wir international spielen.“
... zur Frage, wann der Nationaltrainer ihn anrufen werde: „Der Nationaltrainer hat bestimmt viel zu tun, aber ich hoffe, es kommt irgendwann. Alles andere wird man sehen.“
Serhou Guirassy (Doppeltorschütze VfB Stuttgart) ...
... zum Spiel: „Wir brauchen einen guten Teamspirit und das haben wir heute gezeigt. Wir haben gegen ein gutes Team Charakter gezeigt und verdient gewonnen.“
... zur Frage, ob der VfL sein Lieblingsgegner sei: „Ich weiß es nicht, aber ich scheine sie zu mögen. Ich habe dreimal gegen sie gespielt und sechs Tore gemacht. Ich bin glücklich mit den Toren, aber das Wichtigste war der Sieg. Letzte Woche haben wir nur unentschieden gespielt und heute wollten wir dieses wichtige Spiel unbedingt gewinnen.“
... zur Frage, ob die Champions-League realistisch sei: „Es wäre etwas Unglaubliches, aber wir bleiben fokussiert und schauen von Spiel zu Spiel. Wir wollen gut performen, so wie wir es heute gemacht haben.“
... zu Sebastian Hoeneß: „Es ist ein sehr guter Trainer mit einer sehr guten Idee und einem tollen Trainerteam. Wir spielen in dieser Saison wirklich gut und ich hoffe, dass wir so weitermachen und noch ein paar Spiele gewinnen.“
Sky Experte Lothar Matthäus …
... zum Spiel: „Es war Spannung bis zum Schluss, da die Wolfsburger in der zweiten Halbzeit besser gespielt haben als in der ersten. Das war auch nicht schwierig, da sie nicht so auf dem Platz waren, wie Niko Kovac sich das gewünscht hätte. Die Stuttgarter waren abgeklärt, routiniert und hatten eigentlich immer eine Antwort. Zum Schluss war es dramatisch, da Wolfsburg alles nach vorne geschmissen hat. Es war ein tolles Spiel mit fünf Toren. Die zweite Halbzeit war ausgeglichen, in der ersten Halbzeit war Stuttgart klar dominant, deshalb ist der Sieg verdient.“
... zu Waldemar Anton: „Er geht voran, hält die Abwehr zusammen, geht in jeden Zweikampf und diskutiert auch mal mit dem Schiedsrichter und dem Gegner. Er schmeißt sich rein und ist sehr aktiv, nicht nur mit dem Ball, sondern auch mit seiner Persönlichkeit. Deswegen ist er Kapitän und spielt zentral hinten. Ich lege mich fest, Stuttgart spielt nächstes Jahr nicht nur international, sondern Champions-League.“
... zur Situation beim FC Bayern (vor dem Spiel): „Da ist gar nichts intakt. Es geht um die Art und Weise und das Ergebnis war eher schmeichelhaft. Freiburg hatte sehr viele Chancen und Manuel Neuer hat hervorragend gehalten. Wenn der Torhüter der beste Mann einer Mannschaft ist, dann weiß man, was die Mannschaft geleistet hat. Tuchel geht seinen Weg und er hat gesagt, er nimmt auf nichts mehr Rücksicht, aber der FC Bayern nimmt auf Tuchel Rücksicht. Was da in den letzten Wochen gelaufen ist, ist nicht Bayern-like. Er geht immer auf die Mannschaft los und ist immer der, der keinen Fehler macht. Die Fehler machen die Spieler und das willst du als Mannschaft nicht hören. Er erwartet mehr, aber vielleicht erwarten auch die Spieler mehr von ihm.“
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