Ford-Duo holte ersten Sieg für neuen Ford Mustang in Europa / Wiebelhaus und Owega liegen auch in „Road to DTM“-Wertung vorn / Die Ford Performance-Junioren über die Entwicklung des Mustang
München, 23.07.2025
Pausengong mit Paukenschlag. Im letzten Rennen vor der Sommerpause des ADAC GT Masters auf dem Nürburgring fuhren Salman Owega (20/Köln) und Finn Wiebelhaus (19/Obertshausen/beide Haupt Racing Team) ihren ersten Saisonsieg ein. Es war der Premieren-Erfolg des Ford Mustang GT3 in der Nachwuchsliga des ADAC und in ganz Europa. Nach diesem Sieg liegt das Duo mit 98 Punkten auf Platz eins der Fahrermeisterschaft und kann sich über den inoffiziellen Titel ‚Halbzeitmeister‘ freuen.
Herzlichen Glückwunsch zur Halbzeitmeisterschaft. Was bedeutet euch dieser Erfolg?
Finn Wiebelhaus: Sehr viel. Wir hatten diese Saison bereits einen Ausfall und dass wir trotzdem in der Tabelle ganz oben stehen, ist eine starke Teamleistung. Wir lernen aktuell an jedem Wochenende so viel über das Auto und hoffen, dass wir im weiteren Verlauf der Saison dieses Wissen einsetzen und damit noch stärker werden können.
Salman Owega: Es schadet natürlich nicht, nach der Halbzeit vorne zu sein. Aber wie der Name schon sagt, kommt nochmal die gleiche Anzahl an Rennen auf uns zu, in denen nochmal genauso viel passieren kann. Von daher dürfen wir uns auf keinen Fall zu früh freuen.
Ihr seid in der vergangenen Saison bereits Teamkollegen gewesen, teilt euch 2025 aber erstmals das Auto im ADAC GT Masters. Wie harmoniert ihr auf persönlicher und fahrerischer Ebene?
Finn Wiebelhaus: Salman ist der angenehmste Teamkollege, den ich in meiner bisherigen Karriere hatte. Wir sind im gleichen Alter, haben auch privat schon etwas unternommen und sind im Winter ein paar Rennen zusammen gefahren. Wir helfen uns gegenseitig, beispielsweise teilen wir uns die Reifen in den Rennen gut ein. Keiner von uns versucht unbedingt, die schnellste Runde zu fahren, sondern über Konstanz nach vorne zu kommen und dem anderen das Auto gut zu übergeben.
Salman Owega: Finn und ich haben die gleichen Ziele und dieselbe Einstellung im Motorsport. Wir wollen beide immer weiter nach vorne und geben dafür 100 Prozent. Auch was das Setup angeht, liegen unsere Wünsche sehr nah beieinander und wir harmonieren sehr gut.
Ihr seid trotz des Herstellerwechsels von Mercedes-AMG auf Ford beide HRT treu geblieben. Wie wichtig ist euch das Team im Hintergrund?
Finn Wiebelhaus: Das Umfeld ist auf jeden Fall entscheidend. Wenn es nicht passt und man sich nicht wohlfühlt, kommt keine Performance heraus. Mir ist es sehr wichtig, eine Bindung mit dem Team aufzubauen. Ich habe im Winter auch viel mit ihnen zusammengearbeitet, den Ford getestet und schnell die Entscheidung getroffen, mit dem Team weiterzumachen. Der Ford Mustang war natürlich eine Umstellung für das ganze Team, aber wir ziehen alle an einem Strang, um das Auto richtig konkurrenzfähig zu machen. Wir haben schon recht früh die Fahrerpaarung festgelegt und mir war klar, dass es mit diesem Konzept nur eine gute Saison werden kann.
Salman Owega: Es ist nicht einfach, den Hersteller zu wechseln. Aber das Team und Ford geben alles, um nach oben zu kommen und die Umstände zu schaffen, in denen das gelingt. Es ist mir eine Ehre, an einem solchen Programm teilhaben zu dürfen. Wir wollen gemeinsam mit HRT und Ford das Auto weiterentwickeln und später natürlich auch die Erfolge einfahren.
Beschreibt bitte das Fahrverhalten des Mustangs und wo seine Stärken bzw. das Entwicklungspotenzial liegen?
Salman Owega: Er hat einen sehr großen Motor, der sich nicht nur gut anhört, sondern auch ordentlich Vortrieb hat. Das schadet sicherlich nicht. Er ist sehr massiv, laut und wirkt brachial, was vor allem den Fans sehr gut gefällt.
Finn Wiebelhaus: Wir haben einen langen Radstand und arbeiten aus verschiedenen Gründen noch an unserer Performance in manchen Kurven. Auf schnelleren Strecken mit mehr Highspeed liegt der Mustang schon recht gut. Wir stecken mitten in der Entwicklungsarbeit und sicher fährt er sich noch nicht wie ein voll entwickeltes Auto, aber wir sind am Anfang des ganzen Projektes.
Welche Vorteile ergeben sich dadurch für euch auf lange Sicht?
Finn Wiebelhaus: Wir können die Entwicklung und das Setup des Autos auf unseren Fahrstil abstimmen. Wenn ein anderer Pilot ins Auto steigt, muss er sich mehr adaptieren als wir. Auch für unsere fahrerische Entwicklung ist es sehr wichtig. Die Gespräche mit den Ingenieuren helfen, genau zu verstehen, welche Handlung welche Wirkung erzielt, was uns zu kompletteren Rennfahrern macht.
Wir hatten bereits das positive Echo der Fans thematisiert. Wo merkt ihr das als Fahrer besonders?
Salman Owega: Tatsächlich in den sozialen Medien. Die Leute interessieren sich sehr für Bilder, Videos und alles drumherum. Es ist neu, dass ein amerikanisches Auto auch im ADAC GT Masters oder der DTM fährt und sich recht gut etabliert hat. Als ich im vergangenen Jahr die ersten Bilder von meinem jetzigen Auto gesehen habe, hat es mir persönlich auch sehr gut gefallen, deshalb kann ich die Fans sehr gut verstehen.
In der zweiten Saisonhälfte geht es noch auf den Salzburgring, den Red Bull Ring und nach Hockenheim. Wie seht ihr eure Chancen auf diesen Strecken?
Finn Wiebelhaus: Der Red Bull Ring sollte von seiner Streckencharakteristik mit vielen Geraden natürlich nicht schlecht für unser Auto sein. Wiederum haben wir am Nürburgring gezeigt, dass es auf Strecken, die ihm tendenziell nicht so gut liegen, auch performen kann. Das macht uns zuversichtlich für alle noch anstehenden Rennstrecken.
Ihr seid aktuell Erster und Zweiter in der „Road-to-DTM“-Wertung. Wie wichtig ist euch diese Aufstiegsmöglichkeit innerhalb der ADAC-Plattform?
Salman Owega: Das ist auf jeden Fall eine gute Chance für junge Fahrer, die zuvor nicht so viele Möglichkeiten hatten. Ich bin froh, dass der ADAC diese zusätzliche Förderung ins Leben gerufen hat. Sie hilft dem Sieger weiter und bietet ein Stück mehr Aufmerksamkeit. Für eine ganze DTM-Saison bedarf es aber natürlich noch weiterer Unterstützung von anderen Seiten.
Ihr seid beide ‚Ford GT3 Performance Junioren‘. Was beinhaltet diese Rolle?
Finn Wiebelhaus: Wir helfen dem Team und stehen immer zur Verfügung, was beispielsweise Themen wie ABS oder Traktionskontrolle angeht. Wir dürfen auch die Richtung mitbestimmen, in die das Auto auf elektronischer Seite weiterentwickelt wird. Ich bin sehr stolz darauf, direkt in das Programm einer so großen Marke aufgenommen worden zu sein, die erst wieder nach Europa zurückkommt. Es ist erst mein zweites Jahr im GT3-Sport und ich habe hart dafür gekämpft. Mein großes Ziel ist es, Werksfahrer zu werden und ich gebe alles, dass es klappt.
Salman Owega: Ich bin auch sehr glücklich, in dieser Position sein zu dürfen. Ich bin damit meinem großen Ziel, eines Tages offizieller Werksfahrer zu werden, einen großen Schritt nähergekommen.

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