Bonn, 01.08.2021
Bonn, 01. August 2021 - Debakel und Pfiffe für Braunschweig. Viktoria Berlin fertigt den eigentlichen Aufstiegsfavoriten Braunschweig mit 4:0 in dessen Stadion ab und springt auf Rang 1. "Unglaublich", fand das Doppeltorschütze Tolcay Cigerci, "das war unser 2. Spiel und dass wir das so souverän machen und so gut auftreten. Hut ab vor uns." Trainer Benedetto Muzzicato lobte vor allem die Courage seines Teams: "Wir haben nicht nur gegen 11 Braunschweiger, sondern gegen über 7.000 Fans gespielt." Diese Fans pfiffen das Heimteam nach Abpfiff lautstark aus und verlangten mehr Kampf. "Den Frust kann ich verstehen", gab Trainer Schiele zu, der sich "die Sachen im 1. Heimspiel auch anders vorgestellt hat." Halle beweist zweimal Comeback-Qualitäten in München und holt einen verdienten Punkt (2:2). Trainer Schnorrenberg zeigte sich nach dem Spiel begeistert, "wie die Jungs das weggesteckt haben. Das ist abschließend ein gutes Gefühl." Für Türkgücü München und Torschütze Philip Türpitz fühlte sich der Punkt "nicht so ganz befriedigend an." Dennoch kann er "der Mannschaft keinen Vorwurf machen."
Nachfolgend die wichtigsten Stimmen der Sonntagsspiele - bei Verwendung bitte die Quelle MagentaSport benennen. Morgen treffen die Würzburger Kickers auf den SC Verl - ab 18.45 Uhr live bei MagentaSport.
Eintracht Braunschweig - Viktoria Berlin 0:4
Nach dem 0:0 in Kaiserslautern kassiert Eintracht Braunschweig eine deftige Klatsche gegen Aufsteiger Berlin und findet sich an Spieltag 2 auf dem 17. Platz wieder. Zum großen Unmut der rund 7.600 Fans im Stadion. Braunschweigs Trainer Michael Schiele musste sich erstmal sammeln: "Klar muss man jetzt durchschnaufen. Das tut weh. Es tut weh, 0:4 zu Hause zu verlieren beim 1. Heimspiel. Egal, welcher Gegner kommt. Da brauchen wir auch gar nichts schönreden. Das müssen und werden wir auch analysieren." Die Fans im Stadion ließen schon während des Spiels den Emotionen freien Lauf und skandierten "Wir haben die Schnauze voll!". Diese Aussagen machen es den Spielern, "auf jeden Fall nicht leichter. "Die Schnauze voll!" Okay, bei einem 0:3. "Wir wollen euch Kämpfen sehen!" Das habe ich so in der 1. Halbzeit gesehen, dass wir auch sehr intensiv gespielt haben. Leidenschaftlich waren wir nicht immer. Den Frust kann ich verstehen. Ich habe mir auch andere Sachen im 1. Heimspiel vorges tellt. Von dem her müssen wir das auf jeden Fall die nächsten Spiele besser machen."
Für Viktoria Berlin bedeutet der 2. Sieg im 2. Spiel die Tabellenführung. Trainer Benedetto Muzzicato war dennoch nicht zu 100% zufrieden: "Ich denke, es gibt immer etwas, das man kritisieren kann... Wir haben wenig zugelassen und da gibt es noch ein großes Kompliment an die Defense... Ich glaube, dass wir auf einem richtig guten Weg sind, aber man sollte es auch nicht überstürzen. Es ist der 2. Spieltag. Wir haben aber heute auch nicht nur gegen 11 Braunschweiger gespielt, sondern auch gegen über 7.000 Fans. Dazu gehört auch Courage und das hat meine Mannschaft heute gezeigt." Doppelpacker Tolcay Cigerci strahlte: "Unglaublich. Das war unser 2. Spiel in der 3. Liga. Dass wir das dann so souverän machen und so gut auftreten. Hut ab vor uns." Was seinen Trainer ausmacht: "Sein Charakter. Das, was er uns mitgibt. Er bringt uns das gut rüber und wir haben auch gute Charaktere, die das gut aufnehmen." Viktoria Berlin ist nun Spitzenreiter, aber, "ich glaube, wir sollten jetzt erstmal auf dem Boden der Tatsachen bleiben."
Nach dem Abstieg in der letzten Saison gab es Gerüchte, dass ein Braunschweiger Verantwortlicher von Fans verfolgt und bedroht wurde. Opfer soll Sportdirektor Peter Vollmann gewesen sein. Vor dem Spiel sagte er zu den Vorkommnissen: "Es sind einige Vorfälle gewesen. Nicht nur bei uns, sondern auch in den anderen Ligen. Ich bin froh, dass die sehr, sehr große Mehrzahl der Leute dagegen aufgestanden ist. Wir haben auch in der Geschäftsstelle gemerkt, dass die Leute da sich klar positioniert haben, und das ist das Wichtige da dran... Das lässt keinen kalt... Das ist sehr unangenehm und das ist mir natürlich auch so gegangen. Wenn man sich irgendwo in Gefahr fühlt, dann ist das eine äußerst unangenehme Situation ... Angst habe ich damals mehr oder weniger verspürt, aber mittlerweile habe ich das schon abgestreift und ich glaube, dass muss man auch machen."
Türkgücü München - Hallescher FC 2:2
Achterbahnfahrt der Gefühle für den Halleschen FC. Nach einem katastrophalen Fehlpass von Nietfeld kann Vrenezi Türkgücü in Führung bringen. In der 53. Minute ist es dann Michael Eberwein, der für die Hallenser den Ausgleich erzielt. Dieser hält allerdings nur 5 Minuten, weil Torhüter Schreiber Münchens Vrenezi im Strafraum foult. In der 76. Minute war es dann einmal mehr Michael Eberwein, der erst 3 Spieler ins Leere rutschen lies und dann zum 2:2 Endstand traf.
Halles Trainer Florian Schnorrenberg zeigte sich dementsprechend zufrieden: "Erstmal ein großes Kompliment an meine Mannschaft. Die kommt zweimal nach einem Rückstand wieder zurück. An beiden Gegentoren sind wir maßgeblich daran beteiligt ... Aber wie die Jungs das weggesteckt haben, war sehr gut ... Das ist abschließend ein gutes Gefühl." Doppeltorschütze und Halle-Retter Michael Eberwein wollte nicht alleine gefeiert werden: "Ich denke, die ganze Mannschaft hat wieder super reagiert auf zwei Rückstande. Wir sind zweimal wieder zurückgekommen und das zeigt unsere Moral zurzeit."
Türkgücüs Trainer Petr Ruman nach dem Spiel: "Ich sehe es so, dass wir gegen einen sehr guten Gegner heute gespielt haben. Wir waren in der 1. Halbzeit wirklich gut... In gewissem Maße kann auch bei uns Enttäuschung da sein, wenn man zu Hause zweimal führt. Letztendlich war das aber ein sehr enges Spiel, bei dem Kleinigkeiten entscheiden. Wir haben letztes Jahr gegen Halle keinen Punkt geholt und jetzt schon einen. Man muss da auch vielleicht mal das Positive rausholen."
Philip Türpitz traf zum zwischenzeitlichen 2:1 per Elfmeter: "Den Punkt nehmen wir natürlich mit, aber es fühlt sich heute nicht so ganz befriedigend an. Wir haben 2 Punkte liegen lassen hier zu Hause. Wir gehen zweimal in Führung das müssen wir dann irgendwie über die Zeit bringen. Aber ich kann der Mannschaft keinen Vorwurf machen."
Türkgücüs Trainer Petr Ruman über das Fehlen von Sercan Sararer und Mergim Mavraj: "Bei den beiden ist es leider so, dass wir auf sie verzichten müssen. Mergim ist am Dienstag mit einer Krankheit ausgefallen und das hat ihn so erwischt, dass das heute keinen Sinn macht. Sercan ist im Spiel gegen Verl unglücklich auf die Ferse vom Gegner gefallen und das hat ihn so zwischen den Rippen erwischt, dass sich ein Hämatom gebildet hat, und das wollten wir nicht riskieren, dass da etwas schlimmes passiert."
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Montag, 02.08.2021
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