Unterföhring, 27.04.2024
• VfB-Coach Hoeneß mit Seitenhieb für Schiedsrichter Zwayer: „Leider waren es nur die Spieler, die heute richtig gut waren“
• Stuttgarts Keeper Nübel will die Mannschaft zusammenhalten: „Dann haben wir ein geiles Jahr vor uns“
• Daum von Alonsos Worten gerührt: „Auch das zeichnet Xabi Alonso aus“
• Sky Experte Matthäus verzückt: „Wieder eine Werbung für den Fußball, wieder diese zwei Vereine“
Die wichtigsten Stimmen zum tipico Topspiel des 31. Spieltages der Fußball-Bundesliga zwischen Bayer 04 Leverkusen und VfB Stuttgart (2:2) bei Sky.
Xabi Alonso (Trainer Bayer 04 Leverkusen) ...
... zum späten Ausgleich: „Wieder in der 96. Minute. Letzte Woche war der Moment ein bisschen emotional, aber heute konnte ich es nicht glauben, dass wir es wieder geschafft haben. Ich habe das nicht so oft im Fußball gesehen, es ist schwer zu erklären. Es war gut für uns.“
... zur Aufholjagd: „Es ist schwer, weil wir einen super Gegner hatten. Stuttgart spielt gut, es war nicht einfach, eine Reaktion nach dem 0:2 zu zeigen. Es war wichtig von Amine, das erste Tor zu schießen. Danach haben wir es bis zum Ende versucht.“
… zum Spiel: „In der ersten Halbzeit gab es auf beiden Seiten zu viel Respekt, es war sehr taktisch. Nach den zwei Toren von Stuttgart in der zweiten Hälfte war es sehr geöffnet. Sie hätten das dritte Tor erzielen können, wir hatten früher schon Chancen auf den Anschlusstreffer.“
… zu den Gelben Karten gegen die Trainer: „Es gab normale Spannungen auf der Bank. Sebastian hat viel Leidenschaft, ich auch. Es war aber voller Respekt.“
... zu den vielen späten Toren (vor dem Spiel): „Es ist Leidenschaft und Teamspirit. Es ist egal, dass wir schon Meister sind, wir wollen weitermachen. Letzte Woche hatten wir es nicht verdient, gegen Dortmund zu verlieren. Das Tor in unserer Fankurve zu feiern war gut.“
… zu Florian Wirtz (vor dem Spiel): „Er hat einen Schlag in Dortmund abbekommen, der unangenehm war. Er hat nicht genug trainiert, daher wollten wir kein Risiko mit ihm eingehen.“
… zu Christoph Daum und Klaus Toppmöller (vor dem Spiel): „Es ist ein Erfolg für viele Generationen, nicht nur Fans und die Spieler, auch meine Trainerkollegen. Es ist wichtig, diese erste Meisterschaft zu teilen. Hoffentlich müssen wir auf die nächste nicht so lange warten.“
Lukas Hradecky (Kapitän & Torwart Bayer 04 Leverkusen) …
… zum späten Ausgleich: „Bei mir geben langsam die hinteren Oberschenkel nach, wenn ich so viel Sprinten muss – ich mach das aber gerne. Ich kann es auch nicht in Worte fassen. Es ist unglaublich. Unsere Fans verdienen das auch, die pushen uns. Wir können gerne auch mal ein Spiel führen oder früher treffen. Wahnsinn, ich habe keine Worte dafür.“
… ob die späten Treffer auch Glück seien: „Ein paar davon mit Sicherheit. Wir sind gefährlich bei Standards, da kann alles passieren. 50:50 zwischen Qualität und Glück.“
… zum 0:2-Rückstand: „Da hatten wir eine ganz nervöse Phase, haben aber Gott sei Dank schnell den Anschlusstreffer erzielt. Mit einem Tor in Rückstand will momentan kein Gegner gegen uns spielen. Die wissen, dass wir irgendwann kommen. Dass es uns wieder gelungen ist – Chapeau an die Mannschaft. Noch drei Spieltage fehlen.“
… zum VfB Stuttgart: „Die spielen eine fantastische Saison. Wenn, dann hätte ich gerne gesehen, dass die uns schlagen. Das 2:2 nehme ich gerne. Ich wünsche Stuttgart viel Glück. Eine Wahnsinnssaison auch von ihrer Seite.“
… zum Ausgleichstreffer von Robert Andrich: „Ich frage mich, ob er die Augen zugehabt hatte. Er ist aber Spezialist. Ich glaube, dass er nur daran gedacht hat, dass er nicht drüber schießt. Dann ist er reingegangen.“
Robert Andrich (Torschütze Bayer 04 Leverkusen) …
… zum späten Ausgleich: „Weil wir immer daran glauben. Wir hatten eine Phase nach dem 0:2, da waren fünf bis sieben Minuten, wo wir ein wenig Schlucken mussten. Ich persönlich auch nach meinem Fehler zum 0:2. Wichtig war, dass wir nach vorne draufgegangen sind. Es war dann auch ein sehr wildes Spiel von uns, wir wollten auf Biegen und Brechen den Anschlusstreffer machen. Den haben wir dann gemacht und wie bei den anderen Spielen haben wir bis zum Ende daran geglaubt. Daran sieht man, dass die Truppe das Spiel nicht verloren wollte.“
… zur Unterstützung durch die Fans: „Es gibt wenig Besseres. Es ist ein gutes Gefühl, wenn man als Einzelner genannt wird. Man merkt, dass man eine Anerkennung für das bekommt, was man hier reinwirft und das ist schön.“
… zu den Saisonzielen: „Das Gute ist, dass wir Berlin schon sicher planen können. Das ist aber erstmal im Hinterkopf. Wir müssen gut regenerieren nach dem Spiel, es war ein sehr intensives auf hohem Niveau – sowohl fußballerisch als auch körperlich. Dann fahren wir nach Rom und haben dort eine Revanche vor uns. Wir wollen dieses Jahr den nächsten Schritt ins Finale machen und dann können wir über Dublin sprechen und hoffentlich zwei Finals spielen.“
Sebastian Hoeneß (Trainer VfB Stuttgart) ...
... zum Ergebnis: „Aktuell ist mir das, was am Ende rauskam, zu wenig. Wir haben wieder ein richtig gutes Fußballspiel und gute Spielerleistungen gesehen. Leider waren es nur die Spieler, die heute richtig gut waren.“
... zum späten Ausgleich: „Klar ist es nicht zu glauben. Es hätte für mich nicht entstehen dürfen. Da bin ich sehr klar. Aus unserer Sicht ist es sehr unglücklich gelaufen.“
… zu seiner Kritik an dem Ausgleichstreffer: „Mir wurde noch gesagt, dass wir drei Minuten heute nicht machen können. Dann dachte ich mir okay, machen wir vier. Dann wurden es fünf und wir haben gehört, dass immer noch 30 Sekunden draufgehen, wenn gewechselt wird. Das war der erste Punkt. Darüber hinaus darf der Freistoß nicht passieren. Für mich gibt es viele Situationen, die zumindest fragwürdig sind. Es ist einmal die Hand von Boniface im Gesicht von Anthony Rouault. Dann ist es die Situation mit Kalle Stenzel – okay, der Gegner möchte unbedingt das Foul. Aus unserer Sicht ist es nicht schlau, das muss man fairerweise sagen. Dann haben wir den Freistoß und da sind Arme im Rücken von Anthony Rouault, der versucht, zum Kopfball zu gehen. Und dann geht halt ein Ball an die Hand. Für mich muss das Tor aberkannt werden. Das mindeste ist, dass es sich angeschaut wird. Das kann ich einfach nicht nachvollziehen. Es geht um so viel, es ist die 96. Minute. Dann in so einer Situation nicht rauszugehen, ist für mich nicht nachvollziehbar. Aus unserer Sicht ist es extrem bitter.“
… zu seinem Dialog mit dem Schiedsrichter nach dem Spiel: „Das ist nichts für die Öffentlichkeit. Ich habe mit ihm gesprochen und dabei belassen wir es. Ich möchte kein Thema größer werden lassen, als es ist. Aus unserer Sicht ist es einfach bitter. Wir haben ein großartiges Spiel gemacht, insbesondere in der zweiten Halbzeit.“
… zum Gegner: „Damit es nicht zu kurz kommt: Auch die Leverkusener hatten ihre Situationen. Es ist schon unglaublich, wie sie in einer Phase, wo sie eigentlich nicht richtig da waren, das 1:2 machen. Dann waren sie auf einmal wieder voll da und das ist schon brutal. Mein Gefühl – das ist natürlich alles andere als objektiv – sagt, dass wir es heute mal verdient hätten, als Sieger vom Platz zu gehen. Wir haben drei packende Duelle gesehen. Dass wir zweimal Unentschieden spielen und einmal verlieren wird den drei Spielen nicht gerecht. Dafür muss man den Leverkusenern Respekt zollen.“
… zu den Gelben Karten gegen die Trainer: „Da will ich nichts gegen sagen. Beide Bänke waren extrem emotional. Wir sind beide Trainer, die mitfiebern. Wir haben beide zu viele Situationen gesehen, mit denen wir nicht zufrieden waren. Lassen wir es gut sein. Deswegen war irgendwann die Entscheidung, Gelb zu geben, um Ruhe reinzubringen. Hat wahrscheinlich gar nicht so gut funktioniert und dennoch kann man es nachvollziehen.“
... zur Chance, als erstes Team diese Saison Leverkusen zu schlagen (vor dem Spiel): „Es ist schon nochmal ein kleiner Zusatz, dann die ersten zu sein – nicht nur in Deutschland, auch in Europa. In erster Linie geht es für uns um unsere Punkte und unsere Ziele. Wenn es den Zusatz hätte, die erste Mannschaft zu sein, die Leverkusen schlägt, ist es ein schöner Zusatz.“
Alexander Nübel (Torwart VfB Stuttgart) …
… zu seinen Gedanken nach dem Ausgleich: „Nichts Gutes. Wir haben so ein starkes Spiel über 95 Minuten gemacht und dann tut das extrem weh. Wir hatten bis zum Ende gekämpft, hätten den Sieg verdient. Wir hatten gute Chancen. Trotzdem sind wir stolz, wir haben erneut ein gutes Spiel in Leverkusen abgeliefert.“
… zu seiner starken Doppelparade: „Ich habe Glück, dass ich schnell wieder aufstehe und er mir auf die rechte Hand schießt. Es ist wichtig – ich weiß nicht, ob es Abseits war oder nicht. Der erste Schuss war ein wenig verdeckt und war sehr schwer. Da war ich schon glücklich, dass ich ihn halte. So bin ich froh für die Mannschaft, dass wir Unentschieden spielen.“
… zum Zusammenhalt der Mannschaft für die kommende Spielzeit: „Es ist manchmal Spaß, aber auch manchmal ernst dabei. Wir wissen, dass was dieses Jahr zusammengewachsen ist, nicht normal ist. Das wissen die Spieler, die an anderen Stationen schon waren. Den Spirit würde ich am liebsten mit allen so weiter gehen. Dann haben wir ein geiles Jahr vor uns und können vielen Mannschaften Paroli bieten.“
… zur Chance auf eine DFB-Nominierung: „Wie man bei Manu sehen kann, kann man mit über 30 noch sehr gut spielen. Da sind die Jungs, die unten drunter sind, auch noch weit von weg. Wenn ich eingeladen werde, freue ich mich natürlich. Wir haben in Deutschland aber viele gute Torhüter – mehr kann ich dazu nicht sagen.“
Christoph Daum (Deutscher Meister 1992 mit Stuttgart) ...
... zu Xabi Alonsos Worten nach dem Gewinn der Meisterschaft (vor dem Spiel): „Ich kann nur sagen, dass das auch Xabi Alonso auszeichnet. Dass er auch in solchen Situationen an die denkt, die die Dinge vorbereitet haben und auch einen gewissen Anteil an der Entwicklung von Bayer Leverkusen haben. Ganz großes Kino. Ich habe unheimlich viele Zuschriften mit Glückwünschen zur Meisterschaft bekommen.“
... zu seiner Verfassung (vor dem Spiel): „Den Umständen entsprechend. Krebs ist heutzutage nicht mehr so ein Todesurteil wie früher. Wir haben eine sehr gute medizinische Versorgung und ich kann allen nur empfehlen: Geht rechtzeitig zur Vorsorgeuntersuchung. Dann könnt ihr viel verhindern.“
… zum Titelgewinn der Leverkusener (vor dem Spiel): „Es war ein absoluter Höhepunkt, dass dieses ‚Vizekusen‘ endlich mal ausgeräumt wurde. Es können sogar noch mehr Titel geholt werden. Daher freue ich mich unheimlich für alle, die das für Bayer Leverkusen möglich gemacht haben.“
Sky Expertin Julia Simic zu Robert Andrich: „Auch ein Motor, ein Schlüssel und ein Torschütze, wie man sieht. Er kann die Mannschaft mental mitreißen. Er ist ein Mental Leader, der so ein Spiel nochmal rumreißen kann. Es ist der Glaube, der tief in der Mannschaft verankert ist. Du brauchst aber auch die Anker, die Stützen, in der Mannschaft, wie ihn, die die Mannschaft mitreißen. Solche späten Tore sind am Ende eine Qualitätssache.“
Sky Experte Lothar Matthäus ...
… zum Spiel: „Wieder eine Werbung für den Fußball, wieder diese beiden Vereine. Stuttgart hat Bayer Leverkusen die meiste Paroli geboten in der Bundesliga und auch im Pokalspiel. Drei Spiele, alle auf Augenhöhe. Das Unentschieden ist ein gerechtes Ergebnis, weil Leverkusen auch viele Chancen gehabt hat.“
... zum VfB Stuttgart (vor dem Spiel): „Stuttgart ist ein wenig weniger erfolgreich als Bayern, da fehlt noch ein Stück weit die Abgeklärtheit. Stuttgart hat gerade nach den Jahren, die sie vor dieser Saison erleben mussten, Fußballdeutschland überrascht, dass sie jetzt zu 99 Prozent in der Champions League stehen. Mich freut es für so eine Mannschaft, die hart gearbeitet hat und wo man merkt, dass es auch wieder passt. Es ist Ruhe in den Verein gekommen und die Mannschaft hat die Unruhe, die da war, nicht an sich rankommen lassen. Das hat der VfB Stuttgart mit Sebastian Hoeneß sensationell gemacht.“
... zu Bayer Leverkusen (vor dem Spiel): „Sie haben uns verzaubert. Sie haben Fußball gespielt und es hat immer Spaß gemacht zuzuschauen. Es war immer eine Freude. Einen verdienteren Meister habe ich in den letzten Jahren nicht gesehen. Auch, wenn der FC Bayern häufig einen Vorsprung gehabt hat. Die haben eine Serie hingelegt – nicht nur national, sondern auch international. 45 Spiele bis zum heutigen Spiel ungeschlagen. Ein Wahnsinn. Und noch: Gratulation an Bayer Leverkusen.“
… zu den Aussagen von Uli Hoeneß (vor dem Spiel): „Eine unnötige Aussage von Uli, ich verstehe es nicht. Vielleicht wird er auch falsch informiert, vielleicht erfährt er auch was und verpasst es, die einzelnen Puzzleteile zusammenzusetzen. Die sind drei Tage vor dem Champions-League-Halbfinale gegen Real Madrid. Diese Schlagzeilen braucht niemand. Thomas Tuchel ist zurecht verärgert – um es förmlich auszudrücken. Ich wäre stinksauer. Sowas geht nicht, man sollte sich als Einheit präsentieren. Thomas Tuchel ist ganz sicher ein Trainer, der schon viele junge Spieler besser gemacht hat.“
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