„Wir sind mit Abstand der verdiente Meister!“ - Magdeburg steigt auf, „weil alle mitgewirkt haben“
Bonn, 24.04.2022
Der 1. FC Magdeburg schafft in 14 Monaten ein kleines Fußball-Märchen - 3:0 gegen Zwickau, vorzeitiger Aufstieg in die 2. Bundesliga. Kapitän Tobias Müller hebt Coach Christian Titz hervor: „Ich glaube, dass der Trainer und sein Team einen Riesenanteil haben. Als er uns übernommen hat, da waren wir mit einem Bein schon in der Regionalliga. Jetzt, knapp eineinhalb Jahre später, steigen wir auf – schöner kann´s nicht sein.“ Christian Titz, seit dem 12.02.2020 Magdeburgs Chefcoach, gibt das Lob weiter: „Das ist heute so ein Tag, den haben sich alle verdient, weil alle mitgewirkt haben.“ Titz bleibt natürlich Trainer in Magdeburg, wie Sportchef Otmar Schork bestätigte („Wir machen weiter!“). Der Rekordscorer Baris Atik findet: „Wir sind mit Abstand der verdiente Meister!“ Völlig anderes Stimmungsbild nach dem 0:6 des MSV Duisburg gegen den TSV 1860 München. Die Löwen springen auf den 4. Platz, dennoch ist nicht klar, ob Löwen-Trainer Michael Köllner bleibt: „Das loten wir gerade aus: ob´s eine gemeinsame, gute Zukunft gibt.“ Duisburg bleibt nach der erneuten Klatsche und der schlechtesten Abwehr akut abstiegsgefährdet.
Nachfolgend die wichtigsten Stimmen des Sonntagspieltags und der Meister-Party in Magdeburg– bei Verwendung bitte die Quelle MagentaSport benennen. Morgen spielt Viktoria Köln gegen den SV Meppen – ab 1845 Uhr live bei MagentaSport.
1.FC Magdeburg – FSV Zwickau 2:0
Fast 27.000 Fans wollten bei der Magdeburger Aufstiegsparty dabei sein. Trainer Christian Titz war am Sonntagmorgen mit „der Gier aufgewacht, unbedingt den Sieg einzufahren.“ Als der Aufstieg dann endlich perfekt war, meinte Meistermacher Titz: „Es fühlt sich super an. Es fühlt sich vor allem eins super an, wenn man so arbeiten darf in einem Verein, wo sich alle Menschen so fantastisch einbringen. Das ist heute so ein Tag, den haben sich alle verdient, weil alle mitgewirkt haben.“ Wie hat es Titz binnen 14 Monaten geschafft aus einem Abstiegskandidaten eine Einheit zu machen? „Wir haben mit allen viele Gespräche geführt, in Gruppen eigeteilt. Das Geheimnis ist, das gilt für viele erfolgreiche Mannschaften im Fußball: wenn du als Team zusammenwächst und dann bereit bist, dich einzubringen und gemeinsam an einem Strang zu ziehen, dann erhöht sich die Wahrscheinlichkeit, erfolgreich zu sein.“
Kapitän Tobias Müller: „Ich glaube, dass der Trainer und sein Team einen Riesenanteil haben. Als er uns übernommen hat, da waren wir mit einem Bein schon in der Regionalliga. Jetzt knapp eineinhalb Jahre später steigen wir auf – schöner kann´s nicht sein. Er hat uns einfach zusammengeschweißt. Mit der Art und Weise, wie er Fußball spielen lässt, das passt einfach genau zusammen. Dann haben wir auch noch die richtigen Transfers gemacht. Jetzt lassen wir´s laufen.“
Rekordscorer Atik: „Wir sind mit Abstand der verdiente Meister!“
„Heute wird die Sau rausgelassen!“ Topscorer Baris Atik erzielte 18 Tore, gab 15 Vorlagen – einer der prägenden Spieler beim Meister: „Ich finde das einfach Welt-Klasse wie die Mannschaft über das ganze Jahr zusammengehalten hat. Und was für einen Fußball wir gespielt haben! Jetzt kann ich es sagen: wir sind mit Abstand der verdiente Meister. Deshalb bin ich sehr stolz auf diese Truppe. Ich habe vor der Saison gesagt, dass wir die Liga rocken werden. Jetzt bin ich stolz, dass die Mannschaft das angenommen hat. Mit mir gemeinsam, die Liga gerockt haben. Ich wusste, dass wir die Charaktere haben. Dass wir´s fußballerisch draufhaben. Und ich war mir sicher, wenn wir in der Vorbereitung das System festigen können, dass wir es dann festigen können.“
„Es ist unbeschreiblich“, schwärmte Luca Schuler und erklärte zu den „nie mehr 3. Liga-Rufen“ der Fans: „Im besten Fall kommen wir auch nie mehr hierher. Wir wollen jetzt letzten 3 Spiele noch gewinnen, auch wenn wir schon Meister sind!“
Schork zu Titz: „Wir machen weiter!“
Sportchef Otmar Schork hatte zum Interview Jason Ceka, den Schützen zum 1:0 im Arm, und war einfach nur „absolut froh. Vor allem über unsere Jungs, wie das auch heute wieder geschafft haben. Auch über die ganze Saison. Wir haben auch heute wieder ein richtig geiles Spiel abgeliefert. Unser Trainer und der ganze Stuff, die haben das richtig geil gerockt!“
Schork kam im Abstiegskampf 2020 – wie er die Zeit bis jetzt erlebte: „Wir waren damals am Boden und es war damals sehr viel Tristesse. Wir haben es geschafft, mit den richtigen Maßnahmen. Von der Personalpolitik her, Spieler und auch Trainer, dass wir dann den Klassenerhalt geschafft haben. Dass wir jetzt so hochverdient aufsteigen, hat keiner geahnt. Aber wir haben von Woche zu Woche daran gearbeitet. Wir sind immer bodenständig geblieben und haben einen überragenden Team-Spirit entwickelt.“
Jason Ceka hatte keine Zweifel am Aufstieg: „Wir waren alle so auf Spannung, dass das eigentlich nur funktionieren konnte.“
Alexander Bittroff, auch einer der Garanten für Magdeburgs Aufstieg: „Direkt nach dem Spiel war ich hochemotional. Einfach, weil es eine harte Saison war. Auch vom Kopf her sehr anstrengend war. Weil der Druck auch sehr hoch war. Ich bin ein Mensch, der muss das erst mal realisieren….Wir haben keine Parolen rausgegeben, sondern immer versucht, unser System durchzuziehen. Das ist uns zu 95 Prozent in der Saison auch gelungen.“
MSV Duisburg – TSV 1860 München 0:6
0:3 nach 22 Minuten, 0:6 am Ende, wieder mal eine Klatsche - mit 67 Gegentoren die schlechteste Abwehr. Der einzige Trost: Duisburg hat den Klassenerhalt mit 38 Punkten und 5 Punkten Vorsprung auf die Abstiegsplätze als Vierzehnter noch selbst in der Hand.
Kapitän Moritz Stoppelkamp zur Klatsche: „Das Ergebnis sagt alles. Wir haben erneut die Chance, alles zuzumachen. Diese erneut nicht gute Saison, versöhnlich abzuschließen. Das haben wir jetzt auf nächste Woche verschoben. …Wir hatten eine schlechte Viertelstunde, da haben wir 3 Tore bekommen. Es ist ja nicht so, dass wir chancenlos waren. Wir hatten auch unsere Chancen. Drei, vier Hochkaräter. Wenn wir die machen, sieht´s vielleicht auch noch mal anders aus….In jedem Mannschaftsteil waren wir nicht gut. Wir waren total uneffektiv.“
Stoppelkamps Hoffnung und Botschaft: „Wir dürfen jetzt nicht zweifeln. Wir hatten in dieser Saison schon oft solche Spiele und wir haben uns da immer wieder rausgekämpft und das werden wir auch diesmal tun.“
„Maximalausbeute“, nannte Marcel Bär den Kantersieg, der Sechzig-Stürmer ist nach seinen beiden Treffern beim MSV jetzt bei 17 Saisontoren: „6:0 finde ich schon ein bisschen hoch. Weil Duisburg 4mal allein aufs Tor gelaufen ist und Marco Hiller überragend rettet. Aber wir waren sehr effektiv, eine geschlossene Einheit.“
Kapitän Stefan Lex „freut sich natürlich“, aber es sei „ärgerlich, dass es un ein bis 2 Wochen zu spät ist, so befreit aufzuspielen. Vielleicht haben wir uns den Druck zu sehr selbst auferlegt, auch ich selbst. Deshalb ist ein Stück Wehmut dabei, dass wir´s in den letzten Wochen nicht so hinbekommen haben.“
Köllner sieht Handlungsbedarf: Loten gerade aus, „ob´s eine gute, gemeinsame Zukunft gibt“
Um Sechzig Trainer Michael Köllner geistern einige Gerüchte, ob er trotz seines Vertrags bis 30. Juni 2023 weiter beim TSV 1860 München bleibt. Köllner sieht offenbar Rede- und ebenso Handlungsbedarf für die neue Saison. „Am Ende gibt´s ja einen Vertrag, der ist unterschrieben. Am Ende ist es legitim, das macht der Verein ja auch, am Saisonende zu analysieren, was haben wir gut gemacht, was haben wir weniger gut gemacht. Wir haben in der Saison mehr richtig als falsch gemacht. Sonst können wir heute nicht wieder auf 4 oder 5 springen. Es geht jetzt in den Gesprächen mit dem Verein darum, auszuloten, ob´s eine gemeinsame Zukunft gibt. Am Ende muss die Zukunft ja immer was Gutes sein. Das loten wir gerade aus: ob´s eine gemeinsame, gute Zukunft gibt. Wenn beide Seiten das Gefühl haben, dass es eine gute Zukunft ist, dann steht dem sicher nichts im Wege.“
3. Liga LIVE bei MagentaSport – 35. Spieltag:
Montag, 25.04.2022
Ab 18.45 Uhr: „Wir sind mit Abstand der verdiente Meister!“ - Magdeburg steigt auf, „weil alle mitgewirkt haben“
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