Fußball

Schalke-Coach Reis trotz nächster Pleite optimistisch: „Muss der Maßstab sein“

Füllkrug über WM-Chance: „Gute Kommunikation in alle Richtungen“ - Zweifacher Vorlagengeber Weiser für Werner ein „absoluter Schlüsselspieler“ - Kapitän Terodde „stolz“ auf Schalker Leistung - Sky Experte Lothar Matthäus: „Nicht die schlechtere Mannschaft hat verloren“

Unterföhring, 05.11.2022

Die wichtigsten Stimmen zum tipico Topspiel des 13. Spieltages der Fußball-Bundesliga zwischen dem SV Werder Bremen und dem FC Schalke 04 (2:1) bei Sky.  

 

Ole Werner (Trainer SV Werder Bremen) ...

... zum Spiel: „Wir versuchen immer, das Ergebnis von der Leistung zu trennen. 21 Punkte zu diesem Zeitpunkt sind sensationell, eine überragende Leistung der Mannschaft. Wir waren heute sicherlich nicht an unserem Leistungsmaximum, Schalke hat aber auch ein sehr gutes Spiel gemacht. Die Punkte sind sehr wichtig vor dem Jahresschlussspurt.“

… zur Leistung: „Wir kamen in der ersten Halbzeit nicht rein, hatten Glück, dass wir nicht in Rückstand geraten sind. Das hatte mit Intensität und Zweikampfführung zu tun. Wir hatten oft auch kein gutes Timing. In der zweiten Halbzeit konnten wir die Tiefe besser verteidigen.“

... zu Mitchell Weiser: „Mitch ist für uns ein absoluter Schlüsselspieler. Er ist sehr spielintelligent und hat offensiv alle Möglichkeiten, Dinge umzusetzen. Er trifft von 100 Entscheidungen, die im Spiel zu treffen sind, 97 richtige. Das zeichnet ihn aus.“

… zur Perspektive: „Ich schreibe niemandem, vor, was er nachts denken soll. Wichtig ist, dass wir intern sachlich bleiben. Ein Spiel wie heute zeigt uns, was es für eine knüppelharte Arbeit ist, Punkte zu holen. Wir werden gegen jeden Probleme kriegen, wenn wir nicht bei 100 Prozent sind, umgekehrt hat die Saison auch schon gezeigt, dass wir jedem Gegner weh tun können, wenn wir bei 100 Prozent sind. Darauf konzentrieren wir uns.“

… zum Umfeld: „Werder Bremen ist ein Verein, mit dem die ganze Stadt lebt. Im Erfolgsfall ist das Glas hier sehr voll. Wenn es dann mal nicht so läuft, kommen schnell Zweifel auf. Wir sollten uns in der Mitte bewegen und können guten Mutes sein.“

... zur Bremer Last-Minute-Qualität (vor dem Spiel): „Für uns ist es wichtig, in den letzten Minuten noch treffen zu können. Wichtig ist aber auch, in den Minuten vorher eine gute Leistung zu bringen, um für einen engen Spielverlauf zu sorgen.“


Niclas Füllkrug (Torschütze SV Werder Bremen) …

… zu seinen WM-Chancen: „Solche Themen sind schwer zu kommunizieren. Es ist eine gute Kommunikation in alle Richtungen. Die Vereine wissen über alles Bescheid, das ist das Wichtigste. Die paar Tage können wir jetzt noch abwarten.“

… zu seiner frühen Auswechslung: „Ich bin schon mit ein paar Wadenproblemen ins Spiel gegangen. Dann haben die Schalker das auch als Stilmittel angewandt, ab und zu mal in den Rücken hineinzuspringen. Ich habe ein Knie reinbekommen in irgendeiner Aktion, dann kamen die Wade und die Achillessehne dazu. Deshalb bin ich rausgegangen.“

… zu Weiser: „Nach dem ersten Tor habe ich Mitch ‚Ronaldinho‘ ins Ohr geflüstert. Er hat heute wieder ein top Spiel gemacht. Man merkt, wie wichtig er für uns ist und wie schwer er für die Gegner auszurechnen ist.

… zum Besuch seiner Tochter im Stadion: „Sie wundert sich immer noch, wenn Leute Fotos machen wollen. Aber sie freut sich jedes Mal, wenn sie mit ins Stadion geht und ihr Trikot anziehen darf. Sie kann das Werder-Lied auswendig. Ich glaube, ich war heute aufgeregter als sie.“



Mitchell Weiser (SV Werder Bremen): „Ronaldinho ist mittlerweile der Spitzname von Fülle für mich. Meine Stärke ist es, die spielerische Lösung zu finden. Wir wollen aber auch als Team immer spielerische Lösungen finden. Auch wenn das heute nicht immer geklappt hat, ist es umso wichtiger, solch ein Spiel zu gewinnen.“



Thomas Reis (Trainer Schalke 04) ...

... zum Spiel: „Die Mannschaft war von Anfang an sehr aktiv und mutig. Auch in der zweiten Halbzeit haben wir nochmal alles investiert, aber manchmal sind es Kleinigkeiten, die zu den Gegentoren führen. Ich denke, dass wir heute eine Entwicklung gesehen haben, auch wenn die Niederlage schmerzhaft ist.“

… zu Optimismus-Gründen: „Wichtig ist, dass man immer mutig ist und zusammenhält. Ich habe eine Mannschaft gesehen, die definitiv in der Lage ist, Bundesliga zu spielen. Wir haben natürlich einen Personalmangel. Aber jeder hat sich reingeworfen und versucht, das Beste herauszuholen. Es wäre absolut verdient gewesen, zu punkten.“

… zu den Erkenntnissen: „Glück muss man sich auch erarbeiten. Wir hatten so viele Abschlüsse wie noch nie in dieser Saison. Gegen Freiburg waren schon Ansätze zu sehen. Heute haben wir vieles richtig gemacht, sind aber leider defensiv ein-, zweimal nicht konsequent gewesen. Das, was die Jungs heute investiert haben, muss der Maßstab und der Standard sein. Dann werden sie sich auch belohnen.“

… zum Heimspiel gegen Mainz: „Wir haben genug Power in unserem Stadion. Das, was wir hier auswärts gezeigt haben, möchte ich auch im eigenen Stadion sehen. Wir dürfen nicht zu euphorisch sein, aber wir werden ein gutes Maß finden und versuchen, die Negativserie gegen Mainz zu beenden.“

… zum Abschied von Rouven Schröder (vor dem Spiel): „Ich habe ihn in Ruhe gelassen. Er hat die Entscheidung so getroffen und ich war involviert, dass er den Verein verlassen wird. Meine volle Konzentration gilt der Mannschaft.“



Simon Terodde (Kapitän FC Schalke 04) …

… zu Füllkrug: „Er hat den Schwung aus der 2. Liga mitgenommen, genau wie die ganze Mannschaft. Er hat sich auch heute gut fallen lassen, die Bälle verteilt und vorne ein schönes Tor gemacht.“

… zur Kritik: „In den letzten zwei Wochen war viel los. Aber heute stehe ich hier und bin stolz. Wir haben alles dagegengesetzt. Die komplette Unterstützung der Fans ist da, die honorieren das.“

.. zur Hoffnung: „In der Kabine wurden schon die richtigen Worte gewählt: Dass wir heute ein gutes Spiel abgeliefert haben, uns gewehrt haben, im Zentrum präsent waren und viele Torschüsse hatten. Wir müssen heute das Positive mitnehmen. Am Mittwoch erwarten uns wieder 60.000 Fans, dann geht es von Null los.“

… zu den Personalsorgen: „Wir jammern nicht, aber wir fahren mit dem letzten Aufgebot hin. Das ist alles keine einfache Situation, gerade als Aufsteiger. Dass dann einige Verletzte wiederkommen, gerade in der Defensive, macht uns Hoffnung. Es geht weiter. Gerade gegen Mainz zu Hause wird es eminent wichtig.“

 

 

Dominick Drexler (FC Schalke 04) ...

.. zum Spiel: „Nach dem 0:2 hatten wir zu wenig Zeit, um das Spiel noch zu drehen. Die Chancen waren da, um das Spiel zu gewinnen. Es tut weh, wenn man sich nicht belohnt.“

… zu den Mutmachern: „Man hat gesehen, dass vieles besser funktioniert hat. Wir hatten viele Torchancen und müssen hier nicht als Verlierer vom Platz gehen. Wir müssen einmal so ein Spiel gewinnen, um mehr Sicherheit zu bekommen. Dafür haben wir am Mittwoch die nächste Chance.“

… zu Abstiegssorgen: „Ich mache mir gar keine Sorgen. Ich arbeite mit der Mannschaft hart daran, den Bock umzustoßen. Es ist eine schwierige Situation, wir haben aber auch eine lange Winterpause. Wenn wir in der Rückrunde eine gute Serie starten, ist alles drin. Keiner steckt den Kopf in den Sand.“



Sky Experte Lothar Matthäus ...

... zum Spiel: „Schalke hat alles gegeben. Die Bremer waren effizienter und kaltschnäuziger vor dem Tor. Schalke hatte seine Chancen nicht genutzt.“

… zu Bremen: „Bremen spielt bisher eine Saison, die man sich so nicht vorgestellt hat. Das ist harte Arbeit, das ist ein Zusammenhalt, eine Mannschaft, die funktioniert und in Ruhe arbeiten kann. Bremen geht den richtigen Weg, bescheiden zu sein, aber auch zu wissen, was sie können.“

… zu Schalke: „Natürlich nerven die Niederlagen, aber die Leistung zeigt, dass der neue Trainer Wirkung gebracht hat. Sie kämpfen, zerfallen nicht und bringen Leistung. Die Fans haben gemerkt, dass auf dem Platz nicht die schlechtere Mannschaft verloren hat. Wenn sie diese Moral halten, werden sie Punkte holen. Ich glaube, dass Schalke so eine Chance hat, in der Bundesliga zu bleiben.“

… zu Füllkrug (vor dem Spiel): Er hat in dieser Saison sehr stark auf sich aufmerksam gemacht. Er ist für Werder eine Garantie aufgrund seiner Torqualitäten und seiner Mentalität als Teamspieler. Er ist auf seiner Position einer der besten deutschen Spieler auf seine Art und Weise. Zu 75 Prozent ist er in Katar dabei.“

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