Frankfurt macht aus einem 0:2 ein 5:2 – Glasner ist „glücklich“ - Fehlentscheidung für Union-Trainer Fischer beim Gegentor „eindeutig“ - Leverkusen und Hradecky ratlos: „Muss sich jeder fragen, ob er gewinnen wollte“ - DAZN-Experte Lauth: „Über das Tor wird viel diskutiert werden“
Berlin / München, 12.12.2021
Sehr geehrte Medienpartner, anbei erhalten Sie die wichtigsten Stimmen aus der Partie SpVgg Greuther Fürth gegen Union Berlin (1:0) sowie Eintracht Frankfurt gegen Bayer Leverkusen (5:2) am 15. Spieltag der Fußball-Bundesliga live bei DAZN.
Oliver Glasner (Trainer Eintracht Frankfurt) …
… zum Spiel: „Es ist Wahnsinn, was die Jungs geleistet haben nach dem schnellen 0:2-Rückstand. Natürlich war es auch wichtig, dass wir direkt den Anschluss erzielt haben. Aber danach haben wir eine fantastische Leistung gezeigt. In der zweiten Halbzeit waren wir bei Kontersituationen extrem gefährlich und haben defensiv kompakt gestanden. Deswegen bin ich sehr glücklich mit der Leistung und dem Ergebnis.“
… zur Frage, wo die Mannschaft die Energie herholt: „Es ist außergewöhnlich, dass bei uns alle Spieler fit sind im Dezember und dass alle Spieler in einer tollen Verfassung sind. Ich glaube, dass unsere Trainingssteuerung nicht die schlechteste ist. In unserer Athletik- und Medizin-Abteilung wird eine super Arbeit geleistet. Aber die Jungs sind auch hochprofessionell, das fordern wir ein und wollen das auch an den letzten beiden Spieltagen in diesem Jahr auf diesem Niveau durchziehen.“
… zur Entwicklung der Mannschaft: „Man sieht, dass Abläufe greifen und auch unsere Sechser zum Beispiel plötzlich zu Abschlüssen kommen. Und wenn du zum Abschluss kommst, dann kannst du auch Tore schießen. Dennoch bleiben wir bescheiden und gehen Schritt für Schritt. Das war eine tolle Leistung aber wir wissen, dass wir auf dem obersten Level agieren müssen, um eine solche Leistung zu zeigen. Und die Spieler sind bereit dazu.“
Gerardo Seoane (Trainer Bayer Leverkusen) …
… zum Spiel: „Es gab einen Unterschied in der Leistung. Bis zur 2:0-Führung und dem, was danach kam. Das hat sich vor allem in den verlorenen Zweikämpfen und den verlorenen Bällen im Mittelfeld gezeigt. Wir haben es verpasst, nach dem 2:0 die Führung länger so zu halten und nochmal eine Schippe draufzulegen. Und dann hat sich Frankfurt vor allem in der zweiten Halbzeit in einen Rausch gespielt und wir haben zu viele Fehler gemacht. Nach dem 2:3 haben wir dann auch den Kopf verloren. Daraus müssen wir lernen.“
… zur Entwicklung (vor dem Spiel): „Zuerst muss es immer die Erkenntnis geben, dass es eine Niederlage braucht, um sich weiterzuentwickeln. Denn eine Niederlage zeigt einem immer auf, was man verbessern muss. Die Mannschaft hat in den letzten Wochen gut zusammengearbeitet, war sehr engagiert und hat vielen Widerständen Paroli geboten. Wir haben auch in den letzten Spielen gute Leistungen gezeigt und gute Ergebnisse eingefahren. Das gibt natürlich zusätzliches Selbstbewusstsein. Wir wollen daran anknüpfen, aber wissen auch, dass irgendwann wieder eine Niederlage kommen wird. Wir wollen aber immer das Maximum rausholen.“
… zur Frage, was zum Platz eins oder zwei fehlt (vor dem Spiel): „Es ist eine berechtigte Frage, die immer wieder kommt, weil auch alle immer die Titelfrage stellen. Das ist aber nicht die Frage, die wir uns als Trainer stellen. Wir stellen uns andere Fragen, zum Beispiel, was es braucht, um sich weiterzuentwickeln. Es braucht Erfahrung und Spieler auf internationalem Niveau, aber auch eine gewisse Konstanz im Kader, und dass man dann den ein oder anderen dazu holt und mit der Zeit reifen. Dann können wir uns noch besser einspielen und oben angreifen.“
Lukas Hradecky (Torwart Bayer Leverkusen)
… zu den Gegentoren: „Es waren zwei sehr unnötige Standardtore dabei. Man muss aggressiv sein, um das Glück auf seiner Seite zu haben. Das hat bei uns gefehlt. Und dann gab es noch zwei Traumtore, die schwierig zu verteidigen waren.“
… zum Spiel: „Vielleicht hat uns das 2:0 nicht gutgetan, das wir dann etwas zu weich geworden sind. Da haben wir ihnen auch zu viel Raum gelassen. Aber die Eintracht hat auch ein super Spiel gemacht. Wenn sie so spielen, können sie gegen jeden gewinnen. Aber wir waren auch nicht gut. Jeder muss sich fragen, ob er wirklich gewinnen wollte. Und ich glaube, das war nicht der Fall.“
Djibril Sow (Torschütze Eintracht Frankfurt) …
… zur Energieleistung der Eintracht: „Schon gegen Hoffenheim haben wir eine Energieleistung gebracht. Aber da waren wir im Abschluss zu inkonsequent. Diesmal haben wir fünf Tore gemacht und vielleicht Chancen für sieben gehabt.“
… zur Fitness der Mannschaft: „Wir haben eine sehr intensive Vorbereitung gehabt und das zahlt sich jetzt aus. Wir sind alles fit, auch nach Europa-Spielen sind wir schnell erholt und deswegen können wir so gute Leistungen abrufen.“
… zu seinen Toren zuletzt: „Wenn man die Tore sieht, dann war es peinlich, dass ich davor lange nicht getroffen habe. Ich war im Spiel immer zu überhastet und jetzt habe ich diese Ruhe wieder.“
Robert Andrich (Bayer Leverkusen) zum Spiel: „Ab dem 2:0 war es eine Katastrophe. Wir haben die wichtigen Zweikämpfe gar nicht mehr gewonnen. Wenn du so schlecht verteidigst, egal ob vorne oder hinten, dann holst du nichts. Und Frankfurt hat uns am Ende einfach komplett aufgefressen und verdient gewonnen. Es geht jetzt weiter und Mittwoch ist wieder ein ganz anderes Spiel. Aber wir müssen dieses Spiel auch erst einmal aufarbeiten.“
Christopher Lenz (Eintracht Frankfurt) …
… zur Mentalität von Frankfurt: „Unsere Mentalität ist unglaublich groß. Das haben wir in vielen Spielen schon bis zur letzten Minute gezeigt. Diesmal haben wir ein 0:2 in ein 5:2 gedreht und das war die Party, die wir schmeißen wollten.“
… zur Halbzeitansprache von Trainer Glasner: „Er hat gesagt, dass wir nach dem 0:2 gut zurückgekommen sind. Es war wichtig, dass wir mit dem 2:2 in die Halbzeit gegangen sind. Aber sonst hat er einfach gesagt, dass wir weiter an dem Plan festhalten und Gas geben müssen. Nach den ersten 20 Minuten lief es gut für uns.“
… zu seinem Comeback: „Ich habe drei Monate warten müssen, bis ich endlich wieder auf dem Platz gestanden habe. Es war nicht einfach, mit den englischen Wochen zurückzukommen. Man trainiert kaum und muss viel individuell aufholen. Natürlich habe ich gehofft, schon gegen Fenerbahce zurückzukommen. Aber mit einem 5:2 gegen Leverkusen ist es auch schön.“
… zu Saisonzielen der Eintracht: „Wir schauen auf uns selbst. Und wenn wir jedes Spiel so angehen wie dieses, dann ist für uns noch einiges möglich.“
Simon Rolfes (Sportdirektor Bayer Leverkusen) (vor dem Spiel)…
… zur Verpflichtung von Moussa Diaby: „Ich will gar nicht bewerten, welcher Transfer besser ist als der andere. Am Ende habe ich Moussa nicht ausgegraben, wir haben einfach auch eine gute Scoutingabteilung. Aber er ist ein wichtiger Transfer für uns gewesen, das ist keine Frage. Er ist ein Schlüsselspieler unserer Offensive, aber wir haben nicht nur ihn, sondern auch andere sehr gute Spieler dazugeholt.“
… zur Frage, ob er mit seiner Arbeit als Sportdirektor bislang zufrieden ist: „Es geht nicht darum, mich zu bewerten oder zu beurteilen. Wir haben in dieser Saison als Mannschaft Schritte zusammen gemacht. Wir haben eine sehr junge Mannschaft, die einen einem guten Start und dann eine Phase hatte, in der es nicht so gut lief. Da sind wir rausgekommen und haben in den letzten Wochen wieder gut gespielt. Und dann geht es nicht um meine Arbeit, sondern um die Entwicklung der Mannschaft. Und damit bin ich sehr zufrieden.“
Stefan Leitl (Trainer SpVgg Greuther Fürth) ...
... zum ersten Sieg: „Es ist kein Druck abgefallen, sondern ich fühle eher Erleichterung für meine Mannschaft. Mich freut es sehr, dass wir heute so diszipliniert Fußball gespielt haben. Ich hätte mir trotzdem ein bisschen mehr Ballbesitz gewünscht. Wir müssen den Moment jetzt mal genießen, aber auch nicht zu überschwänglich werden. Mich freut es, dass die Jungs Geschichte geschrieben haben für die Spielvereinigung. Trotzdem haben wir am 15. Spieltag nur vier Punkte.“
… zum Spiel: „Ich bin mit der defensiven Kompaktheit sehr zufrieden. Wir wussten, dass sehr viele lange Bälle auf uns zukommen werden und wir uns im individuellen Zweikampf durchsetzen müssen. Das ist uns gut gelungen und darüber hinaus haben wir die Standards gut verteidigt. Und wenn man das alles schafft, hat man eine gute Chance, gegen Union zu gewinnen.“
... zur Defensive (vor dem Spiel): „Es ist natürlich schwierig, wenn dir Woche für Woche wichtige Akteure ausfallen. Trotzdem vertrauen wir dem Kader. Ein physisches Problem haben wir nicht, weil wir uns da stetig gesteigert haben und uns an das Bundesliga-Niveau angepasst haben. Es ist eine individuelle Geschichte, natürlich oftmals auch eine mentale Geschichte. In der Bundesliga geht alles viel schneller und die Qualität ist natürlich viel höher. Dann passieren eben auch leichte Fehler. Dennoch müssen wir uns im Gesamtverbund anders präsentieren.“
Urs Fischer (Trainer Union Berlin) ...
... zum Spiel: „Wir waren nicht effizient. Es waren genug Möglichkeiten da, um ein Tor zu erzielen. Die Mannschaft hat immer wieder versucht, Lösungen zu finden. Fürth hat sehr tief gestanden und damit tun wir uns schwer. Und mit einer Aktion in der zweiten Hälfte, über die man streiten kann, verlieren wir das Spiel. Wir wollten kompakt stehen und es war über weite Teile ein ausgeglichenes Spiel.“
... zur Frage, ob es beim Gegentor eine Fehlentscheidung gab: „Eindeutig.“
Havard Nielsen (SpVgg Greuther Fürth) ...
... zum ersten Sieg der Saison: "Das war heute extrem wichtig für uns. Wir hatten eine wirklich schwierige Phase, haben eigentlich gute Spiele gemacht, aber dann durch einfache Fehler Gegentore kassiert. Diesmal war es einfach von jedem Spieler eine super Leistung. Der Fokus lag auf der Defensive, dass wir auch keine Gegentore kriegen und vorne irgendwie einen Ball reinmachen. Das haben wir geschafft."
... zu seinem Tor: "Der Ball fliegt nach einer Ecke nach oben und mein Fokus war, irgendwie an den Ball zu kommen. Ja, es gab einen Kontakt, aber das war auch nicht zu viel. Dann war es auch Glück, dass er dann reingeht."
... zur Spielweise: "Wir wollten stabil stehen und nicht so hoch wie sonst. Das hat man vom Anfang bis zum Schluss gesehen, darum ging es heute."
Timo Baumgartl (Union Berlin) ...
... zum Spiel: "In der ersten Halbzeit haben wir zwei Topchancen, die wir machen müssen. Wir mussten heute das Spiel machen und haben dann in der zweiten Halbzeit ein abgefälschtes Tor bekommen. Das war strittig, ob der Schiedsrichter das nicht abpfeifen kann. Danach hatten wir auch noch ein, zwei Chancen. In solchen Spielen, wo der Gegner aufopferungsvoll kämpft, muss man diese Chancen nutzen. Fürth hat es sich aufgrund ihrer leidenschaftlichen Art auch verdient."
... zu den wenigen Offensivakzenten: "Es war nicht so einfach, die Räume zu finden. Wir haben es teilweise nicht gut gespielt. Trotzdem haben wir durch Max (Kruse, Anm. d. Red.) die Riesenchance, auch Kevin (Behrens, Anm. d. Red.) hat eine Riesenchance. Da musst du eiskalt sein, dann wird es ein einfacheres Spiel."
Grischa Prömel (Union Berlin) ...
... zum Spiel: "Wir haben uns schwergetan, in das Spiel hereinzukommen. Gegen Ende haben wir gedrückt, haben gefühlt 100-mal versucht, von außen reinzuflanken. Da müssen wir uns einfach auch mal belohnen und kaltschnäuziger vor dem Tor werden.“
… zum Gegentor: „Es wird von hinten ein bisschen geschoben, aber ich weiß nicht, ob man das pfeifen muss. Schwierige Entscheidung.“
… zum Saisonziel: „Für uns ist das ganz klare Ziel der Klassenerhalt. Das haben wir uns vor der Saison gesagt und daran arbeiten wir. Da ändert jetzt auch nichts daran, dass wir etwas weiter oben stehen. Wir schauen von Spiel zu Spiel und versuchen, unser großes Ziel einzutüten.“
Sascha Burchert (SpVgg Greuther Fürth)
… zum ersten Sieg: „Es fühlt sich sehr speziell an. Vor allem, weil wir als Mannschaft jetzt auch so lange darauf gewartet haben und der Verein noch viel länger. Es ist auch etwas Besonderes, dass wir zum ersten Mal kein Gegentor bekommen haben in dieser Saison. Dann machst du ein dreckiges Tor und das verteidigen wir bis zum Ende. Und so müssen wir das machen.“
… zum Spiel: „Wir haben einen ticken tiefer als sonst gestanden. Wir wollten sie ab dem Mittelkreis angreifen. Das haben wir gut gemacht und ihnen das Gefühl gegeben, dass sie das Spiel machen müssen und Raum haben, mit dem sie aber nicht viel anfangen können. Daher ist der Plan gut aufgegangen.“
DAZN-Experte Benjamin Lauth …
... zum Siegtor für Fürth: "Darüber wird viel diskutiert werden. Da gibt es unterschiedliche Meinungen. Hätte er Foul gepfiffen, wäre es auch okay gewesen. Er hat es nicht gemacht und für mich ist es zu wenig, um die Entscheidung zurückzunehmen. Man sieht den Schubser schon, aber das ist nicht der Grund, warum er fällt. Da hätte er auch stehenbleiben können."
… zur Frage, warum Fürth Trainer Leitl noch nicht entlassen hat (vor dem Spiel): „Es war ja auch kein Zufall, dass sie vergangene Saison aufgestiegen sind. Da haben sie gezeigt, wie gut sie sind. Da hat Stefan gezeigt, was er aus der Mannschaft rausholen kann. Natürlich haben sie erwartet, dass sie eine größere Rolle in der Bundesliga spielen. Ich glaube, sie haben aber auch eingeplant, dass es wieder eine Etage tiefer gehen kann. Man muss aufpassen, dass diese ganzen positiven Sachen, die Fürth gezeigt hat, nicht in Vergessenheit geraten.“
DAZN-Experte Ralph Gunesch …
… zum Spiel Frankfurt gegen Leverkusen: „Es ist beeindruckend, vor allem die Energie, die von Frankfurt aufgewendet wurde. Beide Mannschaften haben international gespielt, aber diese Energie hat den Unterschied gemacht. Wenn es länger 2:0 für Leverkusen gestanden hätte, hätte Frankfurt sich vielleicht die Frage gestellt, ob die Kraft noch reicht. Aber so schnell den Anschluss zu schaffen, hat der Eintracht natürlich geholfen.“
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