Leverkusens neuer Trainer Seoane ehrlich: „Sind mit den Resultaten gut bedient“ - Reuter über Augsburgs Schwächen: „Haben viel zu viele Fehler gemacht“ - Sky Experte Hamann über Tabellenführer Wolfsburg: „Sind noch unterm Radar"
Unterföhring, 11.09.2021
Die wichtigsten Stimmen im Vorlauf zu den Samstagnachmittagspartien des 4. Spieltages der Fußball-Bundesliga bei Sky.
Marco Rose (Trainer Borussia Dortmund) ...
... zur Frage, ob die Mannschaft ihm zum Geburtstag einen Sieg versprochen habe: „Ich glaube, dass sie auch ohne meinen Geburtstag auf Sieg spielen. Wir brauchen als Verein die drei Punkte, trotzdem ist es schön, Geburtstag zu haben und die Jungs haben heute morgen gesungen.“
... zur Entscheidung, Mats Hummels nicht in die Startelf zu stellen: „Mats kommt von einer Verletzung zurück und wir haben gemeinsam entschieden, dass wir aufgrund der nächsten Wochen uns die Tage geben, die es eventuell braucht. Es steht jetzt Champions League, dann Bundesliga und wieder Champions League an, dementsprechend ist die Entscheidung getroffen worden.“
Gerardo Seoane (Trainer Bayer Leverkusen) ...
... zum Saisonstart: „Es gibt immer verschiedene Analysen – das eine sind Resultate, wir wissen, dass die Spielverläufe sehr positiv für uns verlaufen sind. Das andere ist die spielerische Analyse. Wir sind mit den Resultaten sehr gut bedient, wir können uns noch in einigen Aspekten verbessern, besonders im Angriff. Die Verteidigung lief besonders im Kollektiv sehr gut, dann können wir schnell umschalten.“
… zur Frage, wie weit die Entwicklung in der Mannschaft ist: „14 Tage Nationalmannschaftspause bedeutet, wenig weiterarbeiten zu können. Im Gegenteil, da man nicht zusammenarbeiten kann verliert man eventuell sogar etwas. Wir sind so bei 80-90 Prozent, von dem, was wir sehen möchten. Die Aufgabe des Trainers ist nie zu ende, es gilt immer, neue Reize und Impulse zu setzen.“
… zur Frage, ob die vielen Nationalspieler im Kader ein Nachteil sind: „Nein, das ist einfach eine neue Situation. Es ist wie ein vierter Wettbewerb für einige Teams, weil wir 14-15 Spieler haben, die unterwegs sind. Das muss man versuchen, in der Belastungssteuerung zu beachten. Es ist ärgerlich, wenn Spieler am Wochenende nicht zur Verfügung stehen, aber wir haben einen breiten Kader und gute Qualität. So kommen andere Spieler zum Einsatz und es ist mir immer wichtig, wie die gesamte Mannschaft spielt.“
Stefan Reuter (Geschäftsführer Sport FC Augsburg) ...
... zur Frage, ob der schwache Saisonstart ihm Sorgen mache: „Wir haben viel zu viele Fehler gemacht. Das haben wir angesprochen, aber extrem waren die Phasen ab der 75. Minute – sowohl gegen Hoffenheim wie auch gegen Leverkusen. Da haben wir aufgemacht und naiv gespielt. Ansonsten sind wir nicht so unbequem, wie wir es in den vergangenen Jahren waren und wie es die Stärke des FC Augsburg war. Wir hatten keine einfache Vorbereitung – es gab viele Turniere. Das hat dazu geführt, dass die Spieler sich nicht in die Verfassung gebracht haben, in der wir sie brauchen. Ich denke allerdings, dass wir auf einem guten Weg sind.“
... zum Spiel: „Jeder weiß, wie schwierig es ist, hier zu spielen. Das 3:1 der vergangenen Saison gibt uns Mut. Wir dürfen Union Berlin nicht in die Karten spielen, sie haben die geringste Ballbesitz-Zeit in der gesamten Liga, haben aber viele Ballgewinne und schalten gut um.“
... zur Frage, ob der Kader stärker als vergangene Saison sei: „Wir sind der Meinung, dass wir stärker sind als in der vergangenen Saison. Wir hatten zu Beginn der Saison etliche Probleme und nie den gesamten Kader zur Verfügung. Daher bittet der Trainer um Geduld, da wir noch nicht in der Verfassung sind. Wir sehen viele positive Elemente, auch wenn die Ergebnisse krass waren.“
Steffen Baumgart (Trainer 1. FC Köln) ...
... über sein Verhalten an der Seitenlinie „Es muss schon um das Spiel gehen - wenn du nur reinrufst und die Spieler verrückt machst, dann bringt das nichts. Es geht darum, den Jungs zu helfen und ihnen was mitzugeben und ihnen zu zeigen, dass sie nicht alleine sind.“
... zu seinem Trainer-Kollegen Christian Streich: „Wir wertschätzen uns beide gegenseitig. Die Arbeit, die beide machen ist mit Emotionen verbunden. Gleichzeitig möchte jeder seinen Weg gehen und hat eine Vorstellung von Fußball. Das ist wichtig und wenn du die hast, dann geht es nicht um die Nebengeräusche, sondern um das, was auf dem Platz passiert.“
… zur Frage, wie er im Vergleich zu anderen Trainern wieder Selbstbewusstsein in die Mannschaft bekommen hat: „Ich finde die Vergleiche immer schwierig. Meine Kollegen vor mir haben auch alles probiert, dies zu erreichen. Die Mannschaft hat die letzte Saison viele Verletzungsprobleme gehabt – das wird mir immer zu schnell rausgenommen. Wir haben jetzt probiert, einen neuen Weg zu gehen. Das bedeutet nicht, dass wir einen komplett neuen Fußball spielen, sondern dass wir vorne weiter angreifen. Das liegt in meiner Natur und ich habe versucht, das umzusetzen. Die Jungs haben das geschafft und wir haben derzeit eine Phase, in der es gut läuft. Wir wollen aber auch so spielen, wenn es eventuell mal nicht so gut läuft. Das wird dann entscheidend sein.“
… zum starken Saisonstart von Anthony Modeste: „Auch er war lange verletzt und hatte keine richtige Vorbereitung. Das wird gerne übersehen, diesmal war er gesund und konnte sich gut vorbereiten. Das er eine Abschlussqualität hat, das hat er immer bewiesen. Deswegen ging es darum, ihn wieder ins Spiel zu bringen. Wir haben ihm das Vertrauen gegeben und er zahlt es zurück. Das gilt nicht nur für ihn, sondern für viele Spieler, die in Köln schnell diskutiert werden. Die Jungs, die hier sind, sind gut. Wir wollen nicht immer woanders hingucken, wo es angeblich bessere Spieler geben soll. Ich habe gute Jungs und einen guten Kader.“
Sky Experte Dietmar Hamann ...
... zum starken Saisonstart der Wolfsburger: „Ihr Spiel basiert auf der Defensive, Mark van Bommel war auch ein Spieler, der im defensiven Mittelfeld der Mannschaft Balance gegeben hat. Es ist bemerkenswert, dass sie nach dem Fopper im DFB-Pokal jetzt einen so tollen Start hingelegt haben. Sie haben einen sehr guten Torwart, ein tolles Innenverteidiger-Pärchen und vorne ebenfalls Qualität. Die Wolfsburger sind trotz ihrer Tabellenführung noch unterm Radar, obwohl sie bereits vergangene Saison gezeigt haben, dass sie eine gute Mannschaft haben.“
… zu den schwächelnden Augsburgern: „Sie sind derzeit stark verunsichert und machen einfache Fehler. Vor zwei oder drei Jahren habe ich mal gesagt, dass sie die Mannschaft sind, gegen die ich am unliebsten spielen würde. Man musste gegen sie viel laufen und es tat weh. Sie waren aggressiv und Zweikampfstark und das fehlt mir momentan bei den Augsburgern. Das müssen sie schnell beheben, sonst weht in den kommenden Wochen ein rauer Wind in Augsburg.“
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