MagentaSport / Jörg Krause, thinXpool TV GmbH

Fußball

Gespräch vor dem Spiel Dänemark gegen Belgien

Die EURO2020 komplett bei MagentaTV Psychologe Marlovits will Sonderkommission und sagt zur Aufarbeitung des Eriksen-Dramas: „Wenn man es tut, dann kann man daraus eine enorme Kraft schöpfen.“

Bonn, 17.06.2021

Der Zusammenbruch des Dänen Christian Eriksen war vor dem Spiel Dänemarks gegen Belgien als Thema wieder gegenwärtig. Der Psychologe Professor Dr. Andreas Marlovits hat die Situation für die dänische Mannschaft bei MagentaTV eingeordnet. „Das Schwierige an der Situation ist, dass es unmittelbar an der Spielstätte passiert ist. Und nicht etwa ein Auto-Unfall war.“ Marlovits, der unter anderem auch für Hannover, Bremen und Wolfsburg tätig war, sagte vor dem Anpfiff zur Fortführung der Partie gegen Finnland: „An der Stelle hat man einen Wettbewerbsnachteil.“ Marlovits forderte: „Es müsste eigentlich sowas, wie eine Sonderkommission für solche Fälle geben, die, wenn sowas passiert, dann entscheidet, wie es weiter geht.“ Der Psychologe zur Aufarbeitung solcher Erlebnisse: „Wenn man das nicht tut, dann ist das ein großes Problem. Wenn man es aber tut, dann kann man daraus eine enorme Kraft schöpfen.“ Fredi Bobic erklärt rückblickend: „Ich verstehe nicht, warum man da nicht den Kopf einschaltet. Auch bei der UEFA.“ 


Nachfolgend die wichtigsten Aussagen des Psychologen Professor Dr. Andreas Marlovits im Gespräch mit Johannes B. Kerner sowie Fredi Bobic bei MagentaTV. Dazu der Clip. Bei Verwendung bitte die Quelle MagentaTV angeben.


Sportpsyhologe Dr. Andreas Marlovits, ob es verantwortungsvoll war, die dänischen Spieler in den Entscheidungsprozess über die Fortsetzung der Partie gegen Finnland mit einzubeziehen: „Das war nicht verantwortungsvoll. Das muss von jemanden entschieden werden, der mit der Situation nicht verbunden ist. Es müsste eigentlich sowas, wie eine Sonderkommission für solche Fälle geben, die, wenn sowas passiert, dann entscheidet, wie es weiter geht… Wenn man die Spieler immer fragt, dann sagen die, sie wollen weiterspielen. Das hat bestimmte psychologische Hintergründe… Aber dann ist die Wahrscheinlichkeit sehr groß, dass die im Spiel dieses Trauma, was da gerade passiert ist, verarbeiten. Dann ist die Wahrscheinlichkeit recht groß, dass die Leistung nicht stimmt.“

Ob man in der Situation lieber die Spieler als das Turnier hätte schützen sollen: „Absolut. An der Stelle hat man einen Wettbewerbsnachteil. Wenn man auf einen Wettbewerbsgleichstand gehen möchte, dann muss man so einer Mannschaft einfach Zeit geben.“

Die Spieler „vertrauen immer auf ihren Körper!“

Was in diesem Moment in einem Menschen und einem Leistungssportler passiert, wenn ein Kollege zusammenbricht: „Die sind es von Klein auf gewohnt, zu funktionieren. Jedes Spiel vertrauen die mit totalem Selbstbewusstsein auf ihren Körper… Das nichtmehr funktionieren, die Schwäche, das ist in diesem ganzen Programm Leistungssport nicht vorgesehen. Plötzlich ist es nicht mehr Lebendigkeit, sondern Tod. Und das sitzt wie ein Schock in einem. Sich mit diesen Bildern auseinanderzusetzen, das ist eminent notwendig. Wenn man das nicht tut, dann ist das ein großes Problem. Wenn man es aber tut, dann kann man daraus eine enorme Kraft schöpfen.“


„Ich verstehe nicht, warum man da nicht den Kopf einschaltet. Auch bei der UEFA.“

MagentaTV-Experte Fredi Bobic rückblickend zur Fortführung der Partie Dänemark gegen Finnland: „Ich verstehe nicht, warum man da nicht den Kopf einschaltet. Auch bei der UEFA. Die Spieler sind in einer emotionalen Situation drin, die sie gar nicht verarbeiten können in dieser kurzen Zeit. Wenn sie gefragt worden sind, ob sie weiterspielen, oder das Eriksen aus dem Krankenhaus sagt, dass sie weiterspielen sollen, dann macht man diesen Impuls und man spielt weiter. Aber man spielt nicht weiter, als wenn es ein richtiges Spiel ist. Man ist nicht fokussiert, man ist wirklich in einem Schockzustand… Hier geht es am Ende des Tages nur noch um Statuten. Da braucht man auch medizinische Hilfe. Jemand, der wirklich nicht so in diesem System integriert ist und der frei entscheiden kann und sagen kann: Nein, aus medizinischen und psychologischen Gründen ist es nicht möglich, dass man da weiterspielen kann.“

MagentaSport / Jörg Krause, thinXpool TV GmbH
Zur Pressemappe

Kontakt

MagentaSport / Jörg Krause, thinXpool TV GmbH
Tölzer Straße 1
DE-83607 Holzkirchen

+49 170 2268024
+49 8024 470 14-19
joerg.krause@thinxpool.de

Social Media & Links

Facebook
Twitter
Instagram
Homepage

Themen

» Fußball
» EURO

Aktionen

Download als TXT
Drucken

Mehr von MagentaSport / Jörg Krause, thinXpool TV GmbH

Medien / TV

MagentaSport Medienservice: Wollitz entschuldigt sich für Unentschieden: "Wir sind keine Spitzenmannschaft"

Der doppelte Sasa Strujic sorgte für einen späten 2:1-Sieg von Alemannia Aachen über Hansa Rostock. Der Absteiger rutscht damit auf einen direkten Abstiegsplatz und steckt weiter in der Formkrise. Es fehlt die Konstanz. Auch Kapitän Franz Pfanne wird deutlich. „Das darf nicht unser Anspruch sein. Selbst ein Punkt gegen Aachen ist zu wenig. Die Niederlage tut unfassbar weh. Wir müssen diese Ekligkeit, die uns auch auszeichnet, konstanter auf den Platz zu bringen. Das war echt ein scheiß ...

MagentaSport / Jörg Krause, thinXpool TV GmbH
Medien / TV

3. Liga komplett live bei MagentaSport – 10. Spieltag: Top-Sonntag mit Verlängerung der Sendezeiten

Im Waldhof scheint nach dem 3:0 gegen Aue wieder die Sonne – auch an einem trüberen, herbstlichen Freitagabend! Denn die Mannheimer holen ihren 3. Sieg aus den vergangenen 5 Spielen und springen vorerst auf Rang 9. Trainer Bernhard Trares hat in 4 Wochen viel bewirkt: „Eine unglaubliche Leistung von meiner Mannschaft. Bis jetzt war es das beste Spiel, seitdem ich hier bin.“ Kapitän Marcel „Cello“ Seegert feierte ein Jubiläum zum 300. Spiel für Waldhof, wie man es sich nicht besser ...

MagentaSport / Jörg Krause, thinXpool TV GmbH
Medien / TV

PENNY DEL komplett live bei MagentaSport: Sonntag ab 13.45 Uhr u.a. mit Mannheim gegen Köln

Bei Eisbären Berlin gegen Adler Mannheim ist immer eine Garantie für heiße Duelle und eine hitzige Rivalität. Aber nach der Nachricht, dass Eisbären-Profi Tobi Eder an einem Tumor erkrankt ist, rückt man ganz eng zusammen. Die Mannheimer kamen Mit Warum-up-Shirts mit Eders Namen und Rückennummer 22 auf das Eis. „Wir wollen ein Zeichen setzen, dass wir alle hinter ihm stehen und zusammenrücken in so einer Situation“, erklärt Daniel Fischbuch, der mit Tobi Eder zusammenspielte. Die ...

MagentaSport / Jörg Krause, thinXpool TV GmbH
Medien / TV

MagentaSport Medienservice: Bundestrainer Kreis sieht Schwenningens Last-Second-Sieg - Boss Wagner mahnt: "Finden in jedem Spiel einen Weg, mit möglichst wenig Punkten rauszukommen."

Schwenningen stößt den Bock zumindest teilweise um. 4.1 Sekunden vor dem Ende der Overtime schaffen es die Wild Wings, den 2:1-Sieg gegen die Iserlohn Roosters zu holen. Bundestrainer Harold Kreis (ehemals Schwenningen) sitzt dabei auf der Tribüne und sieht das Spektakel in der Schlussphase. Doch das große Problem bleibt nach wie vor die Offensive. Mit nur 24 Treffern zählt Schwenningen zu den schwächsten Offensiven der Liga. „Wir müssen weiter dran glauben und dann werden die Tore ...

MagentaSport / Jörg Krause, thinXpool TV GmbH