Fußball

Bochum nach Spielabbruch durch Becherwurf: „Wir möchten uns in aller Form entschuldigen“

Auch Gladbach-Trainer Peintinger schockiert: „Hoffe, dass es nicht allzu viel anrichtet und dem Linienrichter bald wieder gut geht“ - Schindzielorz: „Man muss davon ausgehen, dass es Konsequenzen gibt“ - DAZN-Experte Bigalke: „Ich bin immer noch fassungslos“

Berlin / München, 18.03.2022

Sehr geehrte Medienpartner, anbei erhalten Sie die wichtigsten Stimmen aus dem Freitagsspiel VfL Bochum gegen Borussia Mönchengladbach (abgebrochen beim Stand von 0:2) am 27. Spieltag der Fußball-Bundesliga live bei DAZN.

 

Sebastian Schindzielorz (Sportdirektor VfL Bochum) …

… zum Becherwurf: „In erster Linie muss man sich in aller Form für den Vorfall entschuldigen. Wir wünschen dem betroffenen Linienrichter auf diesem Wege alles Gute und dass er sich schnell erholt und da nichts zurückbleibt. Es ist sehr schade, dass wir das erste Mal wieder vor 25.000 Zuschauern spielen dürfen und das Spiel leider keinen sportlichen Ausgang nimmt. Wir hätten noch 15 bis 20 Minuten gehabt, um auf den Anschluss zu gehen, das ist aber nicht der Fall. Es ist absolut schade und traurig, dass so etwas passiert ist. Das ist nicht akzeptabel. Wir möchten uns in aller Form entschuldigen.“

… zu möglichen Konsequenzen nach dem Becherwurf: „Davon muss man ausgehen. Die erste Konsequenz ist, dass uns Minuten fehlen, um das Ding möglicherweise noch zu biegen. Aber klar, man muss davon ausgehen, dass es Konsequenzen gibt. Welche das sein werden, da ist es jetzt ein bisschen früh, darüber zu spekulieren.“

… zur Bochumer Fanszene: „Es ist nicht so, dass wir die ganze Gruppe verurteilen können. Wir haben einen tollen Support gehabt in den letzten Jahren. Das ist ein Zwischenfall, der so nicht passieren darf, aber definitiv nicht repräsentativ für die Fans des VfL Bochum ist.“

 

Markus Gellhaus (Trainer VfL Bochum) …

… zum Becherwurf: „Man muss sich als allererstes in aller Deutlichkeit entschuldigen. Das ist peinlich und nicht akzeptabel. Es ist traurig, dass das Spiel nicht sportlich zu Ende geführt werden kann, weil so etwas passiert.“

… zum Vorgehen zwischen Becherwurf und Abbruch: „In den ersten Minuten waren wir ein bisschen unsicher: Gehen wir rein? Bleiben wir draußen? Wie geht es weiter? Das war ein bisschen undeutlich in dem Moment. Es hat sich aber relativ schnell aufgeklärt, dass alle in die Kabine gehen. Die Schiedsrichter haben sich beraten und sind zu dem Ergebnis gekommen, dass es nicht weitergehen kann. Was vollkommen verständlich ist. Wenn der Linienrichter Probleme hat, das Spiel weiterzuführen, muss man das natürlich akzeptieren. Ich wünsche ihm, dass er schnellstmöglich wieder topfit ist.“

… zur Stimmung in der Kabine: „In erster Linie ging es um die Thematik, dass das Spiel womöglich abgebrochen wird. Da sitzt der Frust der Spieler natürlich tief. Die wollen das im sportlichen Wettkampf klären. Wir waren ja trotz des Spielstands gut im Spiel. Und das erhöht natürlich den Frust der Spieler, dass man dieses Bewusstsein hat, dass man etwas hätte reißen und mitnehmen können. Und dann wird das Spiel so abrupt beendet.“

 

Christian Peintinger (Trainer Borussia Mönchengladbach) …

… zur Stimmung in der Kabine: „Es wurde schon diskutiert, dass man sich nicht mehr sicher fühlt und dass das eine bittere Pille ist, dass das Spiel so zu Ende gehen muss. Ich hoffe, dass es nicht allzu viel anrichtet, dass es dem Linienrichter bald wieder gut geht und dass so etwas nicht mehr vorkommt.“

... zum Becherwurf: „Es ist traurig, dass ein Spiel so enden muss. Ich hoffe, dem Linienrichter geht es wieder entsprechend gut. Aber dass das so ein Ende nimmt, ist natürlich bitter. Das hat auf dem Fußballplatz nichts verloren.“

… zum Vorgehen zwischen Becherwurf und Abbruch: „Wir hatten gleich nach der Unterbrechung keinen Kontakt. Wir sind in die Kabine gegangen und haben auf Informationen gewartet. Und dann ist irgendwann die Information gekommen, dass das Spiel abgebrochen wird.“

 

Roland Virkus (Geschäftsführer Sport Borussia Mönchengladbach) …

… zum abgebrochenen Spiel: „Was bleibt hängen? Eine gute zweite Halbzeit, in der wir 2:0 führen. Aber dann muss man ganz klar sagen, dass kein Mensch dieser Welt möchte, dass ein Fußballspiel so beendet wird.“

… zum Vorgehen zwischen Becherwurf und Abbruch: „Es war davon auszugehen, dass es abgebrochen wird, aber es war nicht von Anfang an klar. Nachdem sich das Schiedsrichterteam beraten hat, hat man dann entschieden, das Spiel abzubrechen.“

… zum Becherwurf: „Es macht kein gutes Bild, das muss man ganz klar sagen. Das gehört sich nicht. Die Atmosphäre war gut. Cooles Stadion, coole Atmosphäre, eigentlich gutes Publikum. Aber das Ende möchte keiner so, keine Frage.“

… zum Becherwurf: „Es ärgert nicht nur mich, dass ein Fußballspiel so beendet wird. Trotz alledem auch dem Assistenten gute Besserung. Und ob es jetzt ein Einzelner war: Da muss gegenseitig aufeinander aufgepasst werden. Sowas darf nicht passieren. Punkt.“

 

DAZN-Experte Sascha Bigalke …

… zum Becherwurf: „Ich bin immer noch fassungslos. Was ist dann die Steigerung? Es war ja nicht einmal eine Situation, die unmittelbar vor dem Linienrichter abgegangen ist. Wenn da die Emotionen hochkochen, dann ist das auch nicht vertretbar. Aber das ist auf der gegenüberliegenden Seite und mit voller Absicht. Das kann ich überhaupt nicht nachvollziehen. Man spielt mit Sondertrikot in einer Situation, in der Gewalt gerade überhaupt keinen Platz hat. Und dann passiert so etwas. Das ist schade für alle, die sich auf einen geilen Fußballabend gefreut haben.“

… zum Becherwurf: „Man muss auch einen Perspektivwechsel sehen. Wenn man sich vorstellt, dass man selbst an der Linie steht und einen Becher abbekommt. Ich verstehe nicht, wie man überhaupt auf die Idee kommt, etwas als Wurfgeschoss zu benutzen. Da steht ein Linienrichter, da ist keine Situation, die das hergibt. Und ich nehme meinen vollen Becher und werfe ihn. Das sieht nach purer Absicht aus. Was da in einem vorgeht, kann ich nicht beurteilen.“

… zum Becherwurf: „In erster Linie geht es um einen Menschen, dem geschadet wird. Wir haben einen Krieg in Europa und da geht es um Menschen. Und dann muss ich als erstes darüber sprechen und nicht darüber, ob man eine gute zweite Halbzeit gespielt hat.“ 

… über mögliche Konsequenzen nach dem Becherwurf: „Die Punkte sind für den VfL zu Recht weg. Sowas darf nicht passieren. Ich finde es sehr gut, dass Sebastian Schindzielorz zuerst dem Schiedsrichter alles Gute wünscht. Körperlich wird er höchstwahrscheinlich nichts davontragen, aber ich bin gespannt, was das mental machen kann mit jemandem, wenn man das so lange macht und dann plötzlich so eine Aktion passiert. Den Schock hat man gesehen. Ich bin gespannt, ob wir ihn noch einmal in dieser Funktion sehen werden. Mich würde es freuen, aber ich glaube, das steckt man nicht so leicht weg.“

 

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