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Die Leichtathletikwettbewerbe bei den Weltspielen begeistern Sportler*innen und Fans aus vielen Ländern

Timothy Morahan freut sich über seine Goldmedaille

Jubelgesänge, Fankurven, Medaillenregen

Timothy Morahan freut sich über seine Goldmedaille
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Timothy Morahan freut sich über seine Goldmedaille
Timothy Morahan auf dem Weg zur Goldmedaille
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Timothy Morahan auf dem Weg zur Goldmedaille
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Berlin, 20.06.2023

Die Stimmung ist prächtig im Hanns-Braun-Stadion im Olympiapark in Berlin. In der Aufwärmzone stimmt gerade die Leichtathletik-Abordnung aus Chile ihren traditionellen Gesang an. „Wir machen das immer so vor jedem Wettkampf. Es stimuliert die Athletinnen und Athleten und sorgt für gute Laune“, erklärt Daniel Cornejo. Cornejo ist Physiotherapeut des chilenischen Teams. Für ihn sind es bereits die dritten Weltspiele. Und die Arbeit als Physio bei Special Olympics ist für ihn wie auch sonst im Beruf. „Es sind die gleichen Körper, die gleichen Muskelgruppen“, sagt er lachend, und geht wieder zurück in den Kreis seiner Athlet*innen.


Etwa 200 Meter weiter, an der gegenüberliegenden Stadionkurve, hat sich derweil Christopher Morahan in Position gebracht. Gemeinsam mit einer Begleiterin hält er ein großes Schild mit den irischen Nationalfarben und der Aufschrift „Good Luck, Timothy. You do us proud“ hoch. Morahan arbeitet gewöhnlich in der Europäischen Zentralbank in Frankfurt. Jetzt ist er aber nach Berlin gekommen, um Timothy anzufeuern. Und immer, wenn Timothy, ein hoch aufgeschossener Athlet im grünen Dress der irischen Nationalmannschaft, in der Kurve auftaucht, schreit Morahan „Go, Timothy, Go!“.


„Timothy ist mein Bruder“, sagt Morahan, als er zwischen den Anfeuerungsrufen wieder zu etwas Atem gekommen ist. „Er liebt das Laufen so sehr. Er macht das, seit er elf Jahre alt ist. Und jeder in der Nachbarschaft in Dublin, wo er mit meinen Eltern wohnt, kennt ihn. Denn sie sehen ihn ja immer draußen laufen“, erzählt Bruder Christopher. Und immer wieder unterbricht er das Gespräch für ein „Go, Timothy, Go“. Denn Timothy ist im 5.000-Meter-Rennen unterwegs, das bedeutet zwölfeinhalb Stadionrunden für ihn, und ein Dutzend Mal brüllen für Bruder Christopher. Der tut das mit voller Inbrunst. Überhaupt ist diese Stadionkurve gut gefüllt mit Menschen in den grünen Trikots der irischen Nationalmannschaft.


Ihr frenetisches Anfeuern zahlt sich auch aus. Timothy Morahan überrundet zahlreiche Konkurrenten, einige mehrmals. Am Ende überquert er als Dritter die Ziellinie. Und weil das große Läuferfeld am Ende noch in zwei Kategorien geteilt wird - in Division M und M2 – darf Moharan sogar auf das höchste Podest. „Das ist fantastisch“, sprudelt es nach der Siegerehrung aus ihm heraus. Und als er mitbekommt, dass ihm ein deutscher Reporter gegenübersteht, bringt er sogar frisch gelernte Deutschkenntnisse an. Er sagt: „Ich bin ein …“ und während man noch denkt, jetzt kommt der John F. Kennedy-Satz mit der Berlin-Identität – vollendet Morahan fast akzentfrei: „…5.000-Meter-Goldmedaillengewinner“.


Als ihn das irische Fernsehen, das auch von den Special Olympics World Games berichtet, wenig später nach einer Message für die Heimat fragt, wiederholt er den Satz einfach auf Englisch. Er stimmt ja auch. Und Bruder Christopher ist mächtig stolz. „Früher bin ich selbst noch ein bisschen gelaufen. Da gab es schon Konkurrenz zwischen uns. Jetzt ist er aber wesentlich besser“, sagt er. Der Sport habe Timothy verändert, hat Christopher beobachtet. „Bevor er sich bei Special Olympics engagierte, hat er überhaupt nur sehr wenig Sport getrieben. Durch das viele Laufen wurde er aber richtig fit. Und er ist auch viel disziplinierter geworden. Er trainiert sehr hart, fast täglich läuft er“, sagt Christopher Morahan.


Im gleichen Rennen war auch Matthias Hoffmann aus Kiel. Er stand als Bronzemedaillengewinner neben Morahan auf dem Siegerpodest. Auch Hoffmann ist sehr stolz auf die eigene Leistung. „Es war ein gutes Rennen. Die Atmosphäre war einfach prächtig“, sagt er. Hoffmann arbeitet neben dem Training als Küchenkraft in einer Werkstatt für Menschen mit Beeinträchtigungen in Schleswig-Holstein. Auch er trainiert wie sein Kontrahent aus Dublin fast jeden Tag. „Der Sport hilft mir abzuschalten“, sagt er.


Noch vor ihm sorgte Mannschaftskollegin Annika Meissner für eine deutsche Medaille. Sie gewann Silber im 5.000-Meter-Lauf der Frauen. „Der Tag hat für uns richtig gut angefangen“, sagt sie strahlend. „Das Rennen hat Spaß gemacht, und ich habe auch eine persönliche Bestleistung erzielt.“ Darum geht es bei den Special Olympics Weltspielen schließlich auch: Gegen sich selbst gewinnen, das Beste aus sich herausholen. „Ich habe gezeigt, was ich kann und die Leute stolz gemacht“, sagt sie.


Die Vorbereitung auf die Weltspiele war für Meissner mit Einschränkungen verbunden. „Ich habe sehr viel trainiert und kaum Zeit für meine Freunde gehabt. Auch für meinen Freund nicht, mit dem ich gern viel Zeit verbringe. Aber der Sport war jetzt wichtiger. Das weiß er auch. Und er ist bestimmt stolz auf mich, denn er hat das Rennen im Fernsehen geguckt. Heute Abend telefonieren wir dann miteinander“, erzählt sie. Ihr Freund arbeitet wie sie in den Hinterländer Werkstätten der Lebenshilfe Marburg-Biedenkopf. Ein paar Tage muss er aber noch auf sie verzichten. Denn sie hat sich auch noch ein Staffelrennen und die 1.500 Meter vorgenommen. Ein dichtes Programm. Und vielleicht ein neuerlicher Grund zum Jubeln.


Für den Iren Moharan stehen ebenfalls weitere Wettkämpfe an. Er ist noch für den Weitsprung gemeldet. Ganz sicher übt er schon am nächsten neuen Satz: „Ich bin ein Medaillengewinner im….“. Bruder Christopher wird sicher auch mit dem großen Transparent an der Wettkampfstätte bereitstehen. Die Special Olympic World Games sind schließlich auch ein sehr familiäres Ereignis.

 

Text: Tom Mustroph

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